Montag, 2. November 2009

Bericht Teil 1: Monaco bis Odessa

Es geht los … Weil am Rhein - Monte Carlo 12.10.2009

==> es wurde nachträglich noch ein kleines Video betr. dem Wellengang der ersten Nacht auf der Albatros eingefügt. Um dies zu sehen, einfach scrollen, bis zur Ausfahrt aus Monte Carlo, am ersten Reisetag.
Wecken: sehr früh… 03:07 Uhr ruft Mutti uns an, bevor sie zur Arbeit (Zeitungen austragen) geht, dass wir ja den Wecker nicht überhören, denn wir sind natürlich nicht um 20:00 Uhr ins Bett gekommen… Bei mir war's 22:00 Uhr und bei Thomas 23:00 Uhr, also ist das schon eher gegeben, dass da ggf. der Wecker überhört werden könnte, der allerdings auf 03:30 Uhr gestellt war. Na ja. Ich bin dann 03:15 Uhr langsam aufgestanden, was auch gut war, denn sich relativ schlaftrunken richten, unseren halben Zoo noch in aller Ruhe versorgen, die Tierle verabschieden usw., das braucht halt schon auch seine Zeit.


Pünktlich 04:20 Uhr steht Michael vor der Türe - auf den Frühaufsteher ist halt wirklich Verlass… Er verlädt unser gesamtes Gepäck in seinen Berlingo hinten rein. Gut, hat das Teil so einen grossen Kofferraum….
Camilla
Koffer 24,1kg, Tasche 8,5kg, Rucksack 9,5kg + Fototasche
Thomas
Koffer, Täschle + Filmkameratasche ??? Kg - er hat die Sachen nicht gewogen, allerdings meinte Michael noch, Thomas' Koffer, der grösser als meiner ist, sei leichter. Nun ja. Diesmal ist halt auch der Smoking nicht dabei, sondern "nur" der dunkle Anzug. Auch gut.
Wir kommen punkt 05:05 Uhr am Hotel Atlas in Weil am Rhein an und stellen fest, dass dort 2 Busse mit dem Phoenix-Logo stehen und die Gäste wohl hier übernachtet haben. Hätten wir das gewusst, hätten wir auch später kommen können.  Wir sind davon ausgegangen, dass die Busse von irgendwo her in der Nacht gefahren kommen. Da ist das mit der Ankunftszeit nicht ganz so gewährleistet. Jedenfalls haben wir unser Gepäck in der Lobby stehen gelassen, unseren lieben Chauffeur wieder nach Hause entlassen (sind doch pro Weg mind. 42km… und das bei dem Schütt und dem Wind rund um Möhlin, das hatte sich echt rentiert…) und durften im Restaurant oben noch frühstücken (ich), bzw. Kaffee trinken (Thomas). Allerdings kostenpflichtig, aber das war egal, so hatte ich eine gute Grundlage, denn ich sollte feststellen, dass es eine weise Entscheidung war… Wir bekamen keine Futterpause auf dem Weg nach Monte Carlo, nur 2x 15 min "BioPause" und 1x Fahrerwechsel…  Aber der Reihe nach.

Nachdem wir um 06:00 Uhr wieder bei unserem Gepäck unten standen, und auf die Busfahrer gewartet hatten, haben wir mitbekommen, dass irgendwie Koordinationsschwierigkeiten mit der Zuteilung der Gäste war… na ja, war ja noch etwas früh. Jedenfalls wurden wir erst zum Doppeldeckerbus mit Anhänger geschickt, dort hiess es, ja, wir könnten rein, aber der andere Bus würde unser Gepäck mitnehmen, das bedeutete, nochmal ans andere Ende vom Parkplatz wackeln, um unser Gepäck los zu werden, und dann wieder zurück und warten, ob's für uns noch Platz hat, denn irgendwie sassen die Leute nicht mehr so, wie am Tag vorher, als sie z.T. von Lübeck, Hamburg, Bremen herunter gefahren kamen.  Wie gesagt, war halt noch etwas früh. Die Reiseleitung hat's doch geschafft, uns einen Platz nebeneinander, und zwar im oberen Stock vom Doppeldecker, zu organisieren. Das ist wirklich eine Königsklasse von Bus. Klasse!  Schlussendlich fuhren wir dann kurz nach 06:30 Uhr los.

Die Dame kam immer wiedermal vorbei, hat gefragt, ob sie was zu trinken bringen soll - allerdings war Mineral alle, das wurde am Tag vorher wohl ausverkauft. Gut, hatte ich 3 ltr. eingepackt. Es wurde am Ende der Fahrt abgerechnet, d.h. es gab für jeden Gast, bzw. Paar, eine Strichliste, die einfach entsprechend angepasst wurde und es war äusserst günstig! 1 Kaffe, z.B. EUR 1.-- ! Ist sehr angenehm gewesen.

Wir wurden herzlich empfangen, hatten freundliche Nachbarn, bzw. auch Paar hinter uns auf der Fahrt, was es doch recht kurzweilig werden liess. Die zwei Busfahrer waren sehr gut, sie sind sehr ruhig und sicher mit dem grossen Koloss gefahren, obwohl es dann am Meer doch zünftig gewindet hatte. Auf der Autobahn waren immer wieder Warnungen an der Leuchtanzeige, von wegen "achtung starker Seitenwind", was bei diesem hohen Bus (fast 4m) mit 12m Länge doch eine rechte Angriffsfläche geboten hat.

Die gewählte Route ab Weil am Rhein war wie folgt: Vierwaldstätter See, St. Gotthard Tunnel, an Mailand vorbei, Genua, Savona, Monte Carlo.

Nach dem Vierwaldstätter See  geben uns die Wolken Sicht auf den ersten frisch gefallenen Schnee auf den Berggipfeln frei. Die Luft ist kühl, ca. 7-11°C.

Eine der zwei kurzen BioPausen ist in Belinzona, direkt nach dem St. Gotthard-Tunnel, also gerade noch in der Schweiz. Ich rufe Mutti kurz an, und sag, dass alles gut geklappt hat, da im Bus Handybetrieb verboten ist. Leider halten sich auch hier einige Leute nicht an die Regeln - wie immer halt…

Ferner fahren wir am Lago Maggiore und am Comer See vorbei. Ein tolles Panorama, leider sind die Bilder aus dem fahrenden Bus nicht so dolle geworden. Es war eine Augenweide und beide Seen hatten tatsächlich "Seegang" ! Sie hatten beide vom Wind Schaumkrönchen und viele feine Wellen. War noch beeindruckend.

Wir kommen ans Meer ! Was ein Ausblick - klasse! Strahlende Sonne, heftiger Wind und Temperaturen bis 25°C machen's uns in unserer halb-herbstlichen Kleidung ziemlich schwer, denn im oberen Stock des Busses hat sich die Hitze zünftig gestaut. Wir haben auch zwischendurch versucht etwas zu schlafen, aber eben… Irgendwann war der Hunger halt doch auch da. Thomas bestellte sich ein Wienerle mit Brot und Senf und ich bekam halt eine "Tomatensuppe mit Croutons" und zwei Toastbrotscheiben,  die wenigstens den Magen ein bisschen füllen.
 Blick über Genua
Beim Blick über Savona, an dem wir ja obendran vorbei fahren, erhaschen wir den Blick auf einen der COSTA-Schornsteine - muss wohl die Costa Mediterranea gewesen sein, denn auf den BioPausen-Raststätten war auch ein "MARTI"-Bus mit dem Costa-Logo vorne in der Scheibe und drunter stand eben "Costa Mediterranea". War noch lustig, denn der Riesenschornstein war wirklich mitten in den schönen Häusern.

 Der erste Blick auf die Albatros im Hafen von Monte Carlo !
Aufgrund des strikt eingehaltenen Fahrplanes kamen wir wirklich 16:00 in Monaco an, allerdings ist das so eine enge Kurverei und dann mit diesem langen Elend von Bus inkl. Kofferanhänger und so hoch, wo nicht jeder Weg wirklich der passende ist, dass der Fahrer wohl das eine -wirklich wichtige- Strassenschild übersehen hat, und zwar das mit "Cruise Terminal" drauf…
 so nah und doch so fern... hier geht's nicht weiter...

es folgte eine 3/4h Gekurve auf die abenteuerlichste Weise, durch Parkhäuser, die eigentlich fast zu niedrig waren, Kurven, die zu eng waren, d.h. rückwärts wieder aus der Strasse raus  usw. Na ja, last but not least hat's dann doch geklappt. Wir sind mit dem Magen am Boden zum Check-in, haben brav den Schweinegrippe-Fragebogen ausgefüllt, unsere Bordkarten bekommen
und waren dann um 17:15 Uhr endlich an Bord und wurden persönlich zu unserer Kabine gebracht. (das ist uns seit der ersten Reise auf der Azur mit Festival Cruises und einmal mit Costa auch nie mehr passiert).

Es ist tatsächlich die 3054, eine Aussenkabine, von der wir später am Abend wirklich den doch ordentlichen Seegang mitbekommen und zwar fast "hautnah", denn das Rauschen an der Bordwand hören wir doch gut.


Thomas hat sich das Bett unter den zwei Bullaugen reserviert, ich hab das Bett an der Seite, gegenüber der 2 Schränke mit Spiegel auf den Türen und in der Nähe vom Bad, da ich eh öfters raus muss. Passt also grad. Zwischen meinem Bett und dem Bad ist noch ein schmaler Schrank, der die Leiter für das ausklappbare Oberbett beherbergt und zudem noch eine kurze Querstange hat und einen Haken an der Holzwand, wo unsere Strassenjacken oben und der Schirm, sowie Tasche seitlich aufgehängt werden können. Den grossen Rucksack und sonstiges kann auf dem Boden verstaut werden, so ist alles aufgeräumt. Auf den Betten finden wir unsere Bademäntel vor und auch je eine Phoenix-Reisen-Schultertasche sowie ein Ledermäppchen für die Bordkarte, bzw. die Belege usw., wobei mir die Phoenix-Tasche erspart, den Laptop im Rucksack mit zu schleppen. Er passt gradeben so in die Phoenix-Tasche. Gut so.

Die Koffer sind gegen 18:00 Uhr auf der Kabine (die waren ja schon 1h vor uns mit dem anderen Bus angekommen), wir haben bei unserem ersten Rundgang mitbekommen, dass der Emergency Drill auf den nächsten Morgen, 09:15 Uhr verschoben wird, da ein Flieger mit Gästen, bzw. der Shuttle vom Flughafen in Nizza nicht rechtzeitig angekommen ist und sonst alles in Konflikt mit dem Abendessensprogramm kommen würde. Also haben wir "frei" yuppi! Wirklich gut. Wir haben also unsere Koffer ausgepackt und sind dann zum Auslaufen an Deck hoch. Es waren zwar keine 27°C mehr, aber immerhin noch gute 24°C mit lauem Wind an Deck. Schöööön… Um 18:55 Uhr ging die Sonne unter und die Lichter in Monaco an, es war eine sehr schöne Ausfahrt, bei der allerdings schon erkennbar war, dass es doch später ordentlich schaukeln sollte…
 

das war die Tiefgarageneinfahrt, wo der Bus mitsamt Anhänger durchgefädelt ist, um wieder auf die richtige Spur zu kommen, bzw. das Cruise-Terminal zu erreichen...
 
Hier ein kleiner Ausschnitt dessen, was uns diese Nacht erwarten sollte... War aber klasse!

Auf unserem ersten Gang durch's Schiff, bzw. an Deck hoch, haben wir grad noch mitbekommen, dass wir unseren Abendessens-Tisch reservieren müssen. Da wir Bus-bedingt sehr spät dran waren, haben wir uns dafür eintragen lassen, was noch frei war - Restaurant Möwe, Tisch 136 - war eine gute Wahl, wie wir später feststellen konnten.

Ab 19:30 Uhr gab's dann Einlass für's Abendessen, allerdings hab ich Thomas irgendwo beim Filmen/Föteln draussen an Deck "verloren" gehabt, also hab ich mich einfach im Treppenhaus vor dem Eingang des Restaurants postiert, und gewartet, bis Thomas vom Filmen rein, bzw. runter kommt.

Ich war noch mit der Digi-Cam bewaffnet, aber das war ja auch z.T. Absicht, denn sonst gibt's ja kein Bild vom Essen… Als ich da so wartete, hatten einige Gäste bereits Mühe, ohne zu wanken, die Treppen runter, bzw. rauf zu kommen.
dezente Hilfestellung am Treppengeländer...
Das Abendessen war sehr fein

die Gesellschaft lustig und wir haben dann noch vor der Casablanca-Bar an den Fenstern (im Wintergarten) sitzend einen Kaffee als "Verdauerle" genommen.

Der Tag war sehr lang, ich bin ziemlich erledigt…


Jetzt ruft das Bett, was wohl vor hat, mich zünftig zu "verschaukeln" und - ach ja, die Badewanne, die unsere Kabine aufweist, erweist sich als sehr angenehm zum Duschen, von wegen Bewegungsfreiheit… und die Bademäntel sind tatsächlich mal "für Erwachsene" von der Grösse her …und schön kuschelig. War grad richtig, um beides heute Abend mal auszuprobieren.

Erster Seetag 13.10.2009
Da der Emergency-Drill auf heute, 09:15 Uhr verlegt wurde, müssen wir nach einer doch recht "verschaukelten Nacht", leider mit dem Wecker um 07:30 aufstehen, dass wir noch in Ruhe frühstücken können. Ich hab zwar Mitternacht das Licht ausgemacht und bin wohl auch recht flott eingeschlafen, aber um 03:30 Uhr hat's plötzlich neben meinem Kopf geklirrt und ich dachte erst, das Wasserglas ist von der Kommode gefallen, aber nach Licht anschalten und genauem Suchen, hab ich festgestellt, dass es nur die Dose mit den Kaugummis war, die abgestürzt ist. Ich hab alles wieder eingesammelt und bei fast gleichstarkem Schaukeln wie die ganze Nacht durch gleich wieder weiter geschlafen.
 (Blick aus dem Bullauge - auf die Wellen)

Als eben um 07:30 Uhr der Wecker ging, hat das Schiff nur noch eine ganz ruhige Fahrt gehabt und ich sah aus den Bullaugen raus und fand - nach kurzem Gegencheck im Bord-TV - heraus, dass wir grad zwischen Sardinien und Korsika durch fahren. Mein Blick war wohl auf Korsika gerichtet.

Kurz vor 08:00 sehe ich in der Ferne ein der Albatros sehr ähnliches Schiff und halte es mit dem Zoom fest. Kann allerdings nicht beschwören, dass es auch ein Phoenix-Schiff ist. Die klassische Form hat es zumindest einmal.

Wir können noch in aller Ruhe frühstücken, gehen wieder in unsere Kabine, nehmen die Rettungswesten raus und erwarten die 7 kurzen und 1 langen Alarmton, um die Seenotrettungsübung zu beginnen. Wir laufen alle ganz brav zu unserer Muster-Station, hier ist sie - genialerweise auch im Restaurant Möwe, allerdings beim anderen Eingang (rechts statt wie beim Abendessen links). Es wird auch hier, wie damals auf der Marco Polo, genau Buch geführt, welche Kabineninsassen sich zur Übung eingefunden haben und wer fehlt, wird aufgerufen. Klasse! Wir sind begeistert, dass dies mit so einer Konsequenz durchgeführt wird. Nach der Erklärung, wie die Weste anzulegen ist und wie im äussersten Notfall auch mit diesem Ding vom Schiff gesprungen werden kann, ohne sich das Genick zu brechen, wurden wir im Gänsemarsch aufgereiht, rechte Hand auf die Schulter des Vordermannes und dann ab im Gänsemarsch geordnet zu den Rettungsbooten, die für uns bestimmt sind. Dort wurden wir eng zusammengestellt, Thomas und ich wurden getrennt, denn die Männer hinten, die Frauen davor und die Kinder (es hat 2 davon auf dieser Fahrt) ganz vorne. Natürlich mussten wir brav stehen bleiben, bis der Bordfotograf seine ganzen Bilder gemacht hat… Als wir später wieder zur Kabine kommen, um unsere Rettungswesten wieder zu versorgen, finden wir "Markierungen" mit WC-Papier an den Türgriffen, die wohl zeigen sollte, dass diese Kabinen leer sind und die Leute wohl auf dem Weg zur Übung sein sollten. Tolle Idee.

Wir nutzen die Gelegenheit, nach der Buchung der anstehenden Landgänge (das Formular ging vorerst nur bis Jalta, ab Odessa gibt's wohl später noch eins), endlich mal relativ wach durch das ganze Schiff zu gehen, und uns in aller Ruhe mal alles anzuschauen



- später haben wir anhand vom Deckplan, der in der Kabine in der Infomappe lag, festgestellt, dass wir 2 Lounges über der Brücke irgendwie verpasst / vergessen haben. Aber wir haben ja noch einen Seetag, da wird das nachgeholt. Thomas will sowieso in der Nacht aufstehen, um das Schiff zu filmen, wenn keiner sonst rumläuft. Ist keine schlechte Idee. Mal sehen, wie's wird, da halt z.B. in den Restaurants kein Licht sein wird. Nun gut.

Das Wetter ist klasse, klarer blauer Himmel, zwar Wind, aber die Sonne hat sehr viel Kraft und verbrennt uns natürlich schneller, als wir das kapieren - immer das gleiche Lied… Sehr schön ist bei diesem Schiff, dass es hier möglich ist, auf zwei Decks komplett rund herum zu laufen. Einmal direkt unterhalb und einmal oberhalb der Brücke. Es schaukelt schon noch, d.h. das Schiff stampfte eigentlich nie, sondern hat immer nur gerollt. Mal mehr, mal weniger und jetzt ist's zwar weniger, aber sehr deutlich. Die Bilder zeigen den Unterschied des Horizontes. Mal am Rand der Reling, mal an der Unterkante der Brückennock und da sind ein Paar Meter dazwischen. Aufgenommen von der Mittelachse des Schiffes, unterhalb der Brücke… Aber eben, es ist sehr angenehm und wir geniessen die Fahrt und die nicht heissen Temperaturen.
 


Mittagessen nehmen wir am Lido-Deck ein und ich versuche die vegetarische Pizza, die dort direkt frisch gemacht wird. Lecker! Kann ich nur sagen und absolut genug, um satt zu werden. Schliesslich muss ja noch gesunder Salat und Früchte dazu, sonst wird das mit der Verdauung nix auf dieser Reise.

Da es so ein schöner Tag ist und der Pool-Techniker frisch gemessen hat, dass das Meerwasserpool 29°C aufweist, bin ich in die Kabine runter und hab meine Badesachen geholt und bin erstmal "abgetaucht", Whalewatching hatten die anderen dann rundherum. Ich hatte den Pool tatsächlich komplett für mich alleine. Es war herrlich! Das Salzwasser, der Seegang, der das Wasser im Pool auch Wellen schlagen liess, aber gottseidank nicht so starke wie die Nacht davor. Da ist das Wasser so aus dem Pool "gehüpft", dass der Techniker es wieder neu füllen musste… Aber eben, es war eine herrliche Schwimmerei und Thalasso-Therapie gratis.

Wir haben uns den ganzen Nachmittag hier aufgehalten, haben auch z.T. ein bisschen geschlafen, weil das dringend nötig war, das Defizit der letzten zwei Nächte war noch lange nicht aufgeholt, und nach der Kaffee-Zeit sind wir dann langsam wieder in Richtung Kabine, um uns für den Kapitänsempfang zu richten, der für das Restaurant Möwe gottseidank erst um 18:30 Uhr los ging, und nicht schon um 17:30 Uhr, wie für das Restaurant Pelikan. Das wär uns echt zu früh gewesen, denn Abendessen gibt's für beide erst ab19:30 Uhr.

Wir haben uns um 18:30 Uhr brav in die-den-Kapitän-grüssen-wollenden eingereiht und gewartet, bis wir dran waren und auch unser Foto mit Kapitän und Kreuzfahrtdirektor abbekommen haben. Bin gespannt, wie's geworden ist. Es ist Kapitän Jarle Flateboe aus Norwegen und während der Vorstellung der ganzen "Obersten" im Muisiksalon Atlantic Lounge wurde auch erklärt, dass der Kapitän - wenn er nicht auf der Albatros ist - die norwegischen Marinekadetten ausbildet und zwar als Kapitän auf der "Staatsrad Lemkuhl", dem Segelschulschiff - vergleichbar mit der deutschen Gorch Fock. Thomas und ich sind aus den Latschen gekippt, denn das Schiff  haben wir 2007 in Bergen gesehen und waren hin und weg - so beeindruckend schön wie das ist…Ja, wir konnten ihn uns gut dort vorstellen. Irgendwie passt er da hin.

Am Ende vom wirklich ausgezeichneten Abendessen gab's zwei Geburtstage im Restaurant Möve, die besungen wurden.
Das war einer der Deko-Körbe am Salatbuffet

Die Tische waren oberhalb an der Decke mit Girlanden und Luftballons dekoriert, dass man von Weitem schon sehen konnte: da sitzt ein heutiger Ehrengast. Es war lustig. Der Oberkellner holte die Gitarre vor, ein anderer Kellner marschierte mit dem Geburtstagsküchlein inkl. 3 brennenden Kerzen drauf und einem ganzen Trupp Kellner dahinter zum Geburtstags"kind" und dann wurde eine tolle musikalische Darbietung geleistet. Eben, und das grad 2x hintereinander.

Um 22:00 Uhr sind wir raus an Deck, um uns auf der einen Seite die Sizilien vorgelagerten Inseln anzusehen (Lichtermeer am Küstenstreifen) und auf der anderen Seite des Schiffes konnte in der Ferne in Form von vereinzelten kleinen orangenen Lichtpunkten, die z.T. kamen und gingen oder flackerten, die Aktivität des Stromboli ausgemacht werden. Schon verrückt. Tagsüber hätten wir ihn "nur" als Silhouette wahrgenommen, in der Nacht konnten wir die glühende Lava sehen. Auch jetzt war der Wind noch angenehm, ca. 20°C.

Ein Abendkaffee war schon noch nötig, also sind wir noch (diesmal) in Harry's Bar (Deck 7), um einer Mehrfachbeschallung im Wintergarten aus der Casablanca Bar und Harry's Bar aus dem Wege zu gehen, dafür sind wir halt im Raucherabteil gesessen - aber nahe bei der Türe nach Draussen auf's Achterdeck, was dann auch immer wiedermal für Frischluft gesorgt hat. Es wurde dort auch getanzt, allerdings ist mir fast die Luft weggeblieben, als ich eine Dame gesehen hab, die aufstand, um zu tanzen, denn sie hatte "meinen" pastell-Kiwi-grünen Anzug an! Eindeutig, denn diese Art der versetzten Knöpfe vorne, die hab ich bis jetzt nur bei einem Händler gesehen… Gut, hab ich das Teil nicht eingepackt, sondern zuhause hängen lassen… Das wär ggf. etwas peinlich geworden. Nicht, dass er der Dame nicht vorzüglich gestanden hat, aber eben. 2x gleich rumlaufen, das isses irgendwie nicht.

Gegen 23:00 Uhr war dann gut, denn wir konnten wirklich nicht mehr. In der Kabine erwartete uns nebst dem liebevoll gerichteten Bett, dem Tagesprogramm für morgen, auch die Nachricht: bitte für morgen Uhren 1h vorstellen, da wir auf "griechische" Zeit umstellen! Au weia, das auch noch. Noch eine Stunde weniger Schlaf. Na ja. Gut, ist morgen noch ein Seetag zum schlafen, denn danach ist jeden Tag Landgang, ausser einmal vor Dubrovnik, da haben wir noch einen Seetag, das war's dann aber auch schon. Wird recht "stressig".

Auf der Kommode fanden wir noch eine Flasche "Phoenix-Sekt" vor mit den besten Grüssen von Phoenix Bonn und Wünschen für eine gute Reise. Jöööh, das ist aber lieb. Mal sehen, wer die Buddel bekommen wird, denn wir trinken sie sicher nicht und Kühlschrank hat unsere Kabine nicht, daher ist das eh nix mit öffnen und aufheben, usw.

Thomas ist ins Bett, ich hab mich noch dran gemacht, die Bilder auf den Laptop zu spielen und auszusortieren und, natürlich den Bericht hier noch zusammenzuschreiben.

Gegen Mitternacht tauchten die ersten Lichter der Strasse von Messina auf, der Lotse sollte hier auch an Bord genommen werden. Jetzt, um 0:40 Uhr sind wir ganz nahe am Ufer vorbei, aus unserem Kabinen-Guckloch sehe ich einen Leuchtturm blinken, und zwar sehe ich auf die Lichter von Messina, inkl. dem Leuchtfuer eines Leuchtturms, der immer mal wieder in unsere Kabine "blinkt" -  schon beeindruckend. So haben wir alles gesehen, was für heute wichtig war und ich kann jetzt auch schlafen gehen...
 
Zweiter Seetag 14.10.2009
Thomas ist tatsächlich aufgestanden und um 03:30 Uhr durch's Schiff gestiefelt, inkl. Video-Kamera und Stativ. Allerdings musste er zugeben, als er nach einer Stunde wieder da war, dass er sich doch ab und zu am Stativ festhalten musste, da das Schiff einige stärkere "Wankungen" gemacht hat. Ich meinte nur: der Kreuzfahrtdirektor soll künftig nicht mehr solche Versprechen machen, von wegen "das mit der Wettervorhersage, das lass ich lieber mal, aber mit dem Wellengang, da kann ich Sie beruhigen, das wird sicher nicht mehr wie die vergangene Nacht". Ach nee, ne? Zwar nicht so heftig, aber doch nachhaltig. Heute Nacht ist so gegen 04:00 Uhr was runtergefallen - es hat gescherbelt - und ich meinte, es wäre ggf. mein Trinkglas gewesen, aber hab dann festgestellt, dass es doch "nur"  die Blechdose mit den Kaugummis war. Aber wach bin ich deswegen trotzdem geworden-eingeschlafen bin ich genau so schnell wieder. Ich war noch immer sooo müde…. Heute Vormittag 10:00 Uhr - gemäss Kabinen-TV-Info - hiess es: Windstärke 3 Beaufort, Seestärke 3, ca. 20°C Lufttemperatur.

Wenn ich denke, ich sitze jetzt - heute Nachmittag - hier in der Bibliothek und schreibe und auf der anderen Seite durch die Fenster des Wintergartens, sehe ich den Horizont mal einiges über dem Griff der Glastür zum Internet-Cafe, mal drunter und das sind auch wieder einige Meter Differenz. Zudem rollt das Schiff nicht nur, es Stampft jetzt auch zum Teil und das rentiert dann doppelt. Nun gut, wir sind ja schliesslich auf einem Schiff und nicht an Land, gell? Auf den oberen Decks ist es einiges deutlicher spürbar, als bei uns in der Kabine.

Nun gut, zurück, zu heute Vormittag. Wir haben tatsächlich die meiste Zeit geschlafen. Gegen 09:30 Uhr meinte ich dann nur zu Thomas, es würde langsam Zeit, dass wir eventuell aufstehen, denn mit de Frühstück ist das eigentlich fast nix mehr, nur ggf. noch die Vormittagsboullion, wenn wir uns langsam richten und in Richtung Lido-Bar am Heck gehen, denn: genügend geschlafen haben wir noch nicht, aber  es war wegen der Zeitumstellung schon so spät, dass wir es sonst  überhaupt nicht mehr hin bekommen. Gegen 10:30 wurden uns die Tour-Tickets der ersten bestellten Hälfte der Landausflüge unter der Tür durchgeschoben. Nach einer Rück-Kontrolle, ob alles richtig geliefert wurde, haben wir uns endlich auf den Weg gemacht und die Zimmerperle durfte endlich in die Kabine rein.

Wir wollten uns eigentlich erst noch die Karibik Lounge und Pianobar ansehen, die ich gestern beim Rundgang natürlich irgendwie verpasst habe, Thomas heute Nacht aber hat filmen können, doch in der Karibik Lounge war Yoga + Streching angesagt, da konnten wir dann nicht durch, da die Türen nach vorne raus zu waren. Also sind wir doch nach einem Kaffee an der frischen Luft in der Kopernikus-Bar dann direkt ans Heck und haben uns in die Reihe der Bouillon-Abholer eingereiht, um wenigstens den Magen vorab etwas zu beruhigen. Es gab "Frühschoppen"-Musik und günstigeres Bier, entsprechend voll war die Lokalität. Wir haben noch einen Platz am Poolrand bekommen, allerdings ist das Wetter heute ziemlich bewölkt und einiges kühler, als gestern. Der Dauerschwimmer, der sicher 1km schwimmt (hat er gestern schon auf 2 Etappen - 1x vor dem Mittagessen, 1x nach dem Kaffee), hatte ordentlich Zuschauer, denn es hatte auch im Pool natürlich "Seegang". Aber das ist klasse, und die Herausforderung beim Schwimmen im Meerwasser auf einem Schiff. Macht's irgendwie echter. Ich hatte allerdings hier keinen Bedarf, da eben zu kühl draussen.

Der Alleinunterhalter gab sein Bestes und das seines Elektronik-Equipments natürlich auch-trotz Seegang und Wind um seine Ohren, was ihm kräftig die Frisur zerzaust hat, allerdings war's uns irgendwie zu laut… Aber na ja. Ging ja nicht wirklich zu lange… Zum Mittagessen überlegten wir, ob wir am Pool bleiben sollen, aber in Anbetracht der Masse an Leuten, die da waren, sind wir aussen entlang in Richtung Restaurant gegangen und haben auf dem Weg dorthin die Costa Marina in der Entfernung gesehen. Jöh… Sie war auf dem entgegengesetzten Weg.

Jedenfalls haben wir uns lieber auf die grosse Lümmelcouch vor dem Restaurant Möwe geflezt und gewartet, bis es 12:30 war und Zeit für den Einlass, denn wir waren irgendwie noch immer nicht richtig wach… Der Schlaf mit Unterbrechungen, das war's halt doch nicht ganz.

Mit Wohlwollen haben wir festgestellt, dass die Kellner unsere angebrochene Wasserflasche von gestern auf "unseren" Tisch (136) gestellt hatten, in der Annahme, dass wir zum Mittagstisch kommen würden. Mir war nicht bewusst, dass der Tisch auch für Frühstück und Mittagessen reserviert war. Bei Schiffen mit mehreren Sitzungen ist das natürlich anders, daher kennen wir das nicht. War aber ein angenehmes Erlebnis. Wir liessen es uns sehr gut schmecken - diesmal mit Forelle "Müllerin", und stellten fest, wir waren die einzigen von unserem Tisch, die zu Mittag hier waren. Die Entscheidung war wohl gut gewesen, denn entsprechend voll muss das Lido Buffet-Restaurant gewesen sein.

Nach dem Essen haben wir uns auf den Weg zum Fotoshop gemacht, um zu schauen, wie die Fotos vom Kapitänsempfang geworden sind… wir waren echt enttäuscht. Wie auf der Marco Polo damals, war das Foto mit dem Kapitän und (diesmal) dem  Kreuzfahrtmanager verschwommen. Und trotz den wirklich günstigen Preisen wollten wir das Geld für ein Bild, das aussieht, als hätten wir die falsche Brille auf, nicht bezahlen. Wir fanden nun auch die Einzelbilder von der Seenotrettungsübung, obwohl die besser geworden sind (Tageslicht), haben wir auch diese gelassen, da wir ja während der Übung getrennt wurden. Na ja. Hier aber doch ein kleiner Preisvergleich vom Fotoshop, der uns klar machte, warum neue Gäste auf Costa- + Cunard-Schiffen so reklamieren, wenn sie die Preise sehen…:
Foto 15x23cm (wie z.B. unser Einschiffungsbild)
EUR 6,90
Foto 15x21cm
EUR 5,90
Foto 13x10cm
EUR 5,00
Im Vergleich dazu kosten die Bilder im Schnitt bei Costa EUR 12,90, bzw. EUR 14,90 (sind allerdings mind. 15x23 cm, wenn nicht sogar ein bisschen grösser) und bei Cunard liegen die Bilder (alle gleich gross, bzw. wirklich gross) bei USD 24,90, wobei wir allerdings betonen müssen: wenn der Preis die Qualität bestimmt, dann hilft das günstigste Foto nichts, weil wir es trotzdem nicht nehmen würden. Wir sind mal gespannt, wie die Bilder raus kommen, die der Fotograf dann noch bei der Vorstellung der Offiziere von den Gästen gemacht hat, bzw. als wir nach dem Gruppenfoto mit Kapitän und Kreuzfahrtdirektor in die Atlantic-Lounge sind, da stand noch ein Fotograf, der die Leute dann direkt nochmal "abgefangen" hat. Mal sehen. Nun ja, wie gesagt, wenn die Bilder wirklich aussehen, als wären sie beim Fotografen im Atellier erstellt worden, dann zahlen wir die Preise auch gerne, aber eben, wenn die Qualität nicht stimmt, dann bleibt auch der Wille zu zahlen aus….
Endlich noch die Bilder von der Lounge am Bug.

Heute Abend ist wieder "normales" (betr. Kleidung) Abendessen angesagt. Und morgen früh: Piräus, bzw. wir haben Athen mit Akropolis gebucht. Mal sehen, was das Wetter dort so macht… Bin gespannt, ob ich meine ganzen Capri-Hosen auch mal anziehen kann… hier drin in der Bibliothek scheint geheizt zu werden, mir ist nämlich "leicht" warm…

Nach einer zünftigen Kappe voll Schlaf (schlussendlich grad mal 45 min. für mich, aber tat sehr gut) und "Abbruch" mittels Wecker, haben wir uns schlussendlich doch für's Abendessen gerichtet und vorab noch ein Fax für Mutti an der Rezeption abgegeben, dass sie auch weiss, wie's uns geht. Das Abendessen ist wieder lecker. Allerdings wollte ich heute nicht nochmal Fisch essen, so hab ich mich für das Cordon-Bleu entschieden. Unsere Tischgruppe war wieder total lustig. Es ist eine sehr angenehme Runde.
Wieder Salat-Buffet-Dekor


Thomas und ich sind dann noch in die Piano Bar gesessen, um unseren Abendkaffee zu trinken, denn bei Harry's Bar und bei der Casablanca-Bar war Fussball-Fete, da ja heute Deutschland gegen Finnland gespielt hatte…  Nicht unsere Welt. In der Piano Bar spielte zwar niemand, aber es war schön ruhig und entspannend.  Auf dem Rückweg in die Kabine sind wir dann noch über das Freiluft-Deck 9 bis 6 aussen die Treppen runter. War toll, denn wir haben u.a. festgestellt, dass es nicht zu kalt ist, und die Küstenlichter von Peleponnes sichtbar sind, sowie auch ein Schiff, ggf. von P+O, wegen dem gelben Schornstein. Für Costa war der Schornstein zu "unförmig" und das blaue "C" war für uns nicht sichtbar, ausserdem war es irgendwie zu "klein" für eine Magica oder Atlantica, die am Heck so geformt sein könnten. Nun ja, war auf jeden Fall schön, diese Begegnung.

Schliesslich müssen wir ins Bett, denn um 06:00 (Griechenland-Zeit, d.h. 1h eher als Deutschland), ist Wecken, denn um 07:00 Uhr ist Ankunft in Piräus und Treffpunkt für unseren Ausflug ist 07:35-07:50 Uhr in der Atlantic Lounge. Sind wohl ziemlich viele Leute, die das gebucht haben. Mal sehen. Die Wetterprognose gemäss dem Tagesprogramm (das erste Mal!) ist 13-19°C und bewölkt. Auch gut. Athen mal nicht so heiss, das passt grad. So, jetzt aber nichts wie ins Bett und Augen zu.

Piräus - Athen mit Akropolis 15.10.2009

Punkt 06:00 geht das Bordradio an, mit leiser Panflötenmelodie - schön. Der "freundliche Bordwecker" ist wirklich verlässlich und sehr sanft. Zur Sicherheit habe ich aber noch das Handy gestellt, sonst wird das nix und ich verschlafe die zarten Töne wieder, wie gestern auch schon.

Ich guck um 06:30 aus den Bullaugen und stelle fest: oh, schon am Pier. Wir waren wirklich schnell und pünktlich da, aber wir liegen nicht dort, wo uns die Webcam von Piräus sehen kann, sondern etwas seitlich davon, bzw. mit dem Shuttle-Bus einmal halb ums Hafenbecken rum. Da unsere Bullaugen zum Pier "sehen", bekommen wir auch schnell mit, dass es Pfützen auf dem Boden hat und die Pfützen zeigen uns: es regnet… hmmmm… das war's wohl nicht ganz, mit "bewölkt", wie auf der Vorhersage geschrieben stand. Nun ja. Wir machen uns parat und gehen zum Frühstück auf's Lido-Deck, um nach der Nacht in der Klimaanlage wieder frische Luft zu bekommen.

Da wir um 06:45 bereits draussen sind, bekommen wir vorerst nur Kaffee und Croissants. Wir suchen uns ein trockenes Plätzchen - unter dem Paravent vom Alleinunterhalter - recht weit weg von den morgendlichen Rauchern aber mit gutem Blick auf das Hafenbecken. Ausserdem hatte es aufgehört zu Nieseln - es lässt hoffen... Ich warte, bis es das "richtige" Frühstück gibt und schon ist am noch nicht sichtbaren Horizont eine Lichterkette sichtbar… es stellt sich bald heraus, dass die MSC Musica (fast 3'000 Passagiere) angefahren kommt und natürlich direkt vor der Webcam, d.h. "mitten in Piräus" (vor dem ehemaligen FESTIVAL-Cruises-Gebäude) festmacht.

Direkt dahinter sind noch mehr Lichterketten, als diese näher kommen, sehen wir (ich mittlerweile mit Frühstück auf dem Teller), dass es die StarClipper ist. Ein schönes Segelschiff, das in der obersten Preiskategorie fährt.
 
Als wir so überlegen, wann wir mit dem Shuttle abgeholt werden sollen, um zu unserem Tourbus zu gelangen, dann wurde uns klar, dass es heute auf der Akropolis ziemlich voll werden wird…

Wir waren um 07:35 - wie im Programm angegeben - auf der Treppe mitten in der Schlange zum Eingang der Atlantic-Lounge um unsere Busnummer in Empfang zu nehmen. Wir bekamen ein Kärtchen in die Hand (keine Busnummer aufgeklebt, wie wir es sonst kennen), mit der Nr. 9. Es dauerte noch ein bisschen, bis wir endlich raus durften, da nur zwei Shuttle-Busse zum Terminal gependelt sind, um die Leute weiterzubringen. Ab Bus Nr. 11 waren die Busse direkt vor dem Schiff gestanden. Da haben die Behörden und die Organisatoren wohl gemerkt, dass das irgendwie nicht funktionieren kann, wenn alle Gäste rechtzeitig wieder am Schiff sein sollen.

Wir bestiegen also den Bus Nr. 9, wurden freundlich von "Maria" (welcher Name auch sonst für eine Griechin) begrüsst und sie führte uns in die Geschichte von Athen ein. Wir fuhren (doch recht flott) im morgendlichen Berufsverkehr durch Priäus und dann zuerst zum alten Olympiastadion in Athen, in dem 2004 die olympischen Spiele eröffnet wurden.

Wir durften aussteigen und Fotos machen (war uns vor 6,5 Jahren nicht vergönnt, da damals bereits die Bauarbeiten für die Sommerspiele begonnen hatten). Allerdings hatte es da bereits wieder begonnen zu regnen. Wir hatten 10 min. und ich bin auch gleich wieder eingestiegen, denn der Regen wurde nicht weniger, sondern stärker.
 links MSC, rechts Albatros... auch hier schon "leichter Massenauflauf"...

Wir fuhren noch etwas durch Athen mit den entsprechenden Erklärungen zum Zeus-Tempel (Rest), dem neuen Akropolis-Museum , dem Hadrianstor, auch vorbei am Weg zur Plaka, den Shopping-Strassen, dem Denkmal des unbekannten Soldaten (dessen Wachen mit den traditionellen griechischen Trachten - weissen Faltenröcken und weissen Strumpfhosen mit schwarzen Bollenschuhen - allerdings in den Häuschen stehen, da es grad ziemlich stark regnet), dem ehemals edelsten und teuersten Hotel in Athen (sehr schön renoviert), bis wir schlussendlich auf dem Parkplatz für die Busse + Taxen der Gäste für die Akropolis ankommen.

Wir machen uns also auf den Weg - immer unserer Guide mit der Kelle "Albatros Nr. 9" hinterher - nach oben. Es lässt schon erahnen, welche Menschenmassen da auf dem Weg nach oben sind. Die meisten Leute haben diese Tour gewählt, und wir erinnern uns, bei unserem letzten Besuch waren wir diejenigen, die diese Massen Menschen nach oben kommen sahen, als wir bereits auf dem Rückweg waren. Diesmal hat's uns erwischt, in dem Pulk von Leuten zu sein… Beim Ticketschalter dürfen wir kurz auf's Klo und die Dame holt die Eintrittskarten - stolze EUR 12.-/Person. Ordentlich.

Aber als wir nach ein paar Info-Aufenthalten für geschichtlichen Hintergrund ganz oben am Parthenon und dem Erechtion (wo die schönen Frauenfiguren als "Balkonstützen" sind) ankommen, sehen wir, wofür das viele Geld nötig ist.

Die Baufortschritte sind deutlich im Verhältnis zu vor 6,5 Jahren. Sie haben wirklich viele Säulen-Fragmente ersetzt und sind - obwohl wirklich viel von Hand und sehr exakt gemacht wird - gut vorwärts gekommen. Weisser Marmor ist ja nicht billig und die Arbeitskräfte natürlich auch nicht. Ist ja überall so, wo Restaurationsarbeiten gemacht werden. Ferner informierte uns die Tourguide, dass der Archäologie-Professor, der die Restaurationen leitet, sich  strikt daran hält, dass nur ersetzt wird, was für die statische Stabilität nötig ist. Es wird nicht einfach alles (ganze Teile) erneuert, es wird repariert. Anscheinend soll auch das Dach nicht wieder aufgebaut werden, sondern offen bleiben. Wir finden: schade, aber eben, es ist schön, dass es überhaupt restauriert wird. Die 6 Damen aus dem Erechtion sind wohl auch "nur" Kopien. Die Originale sind im Museum darunter untergebracht, allerdings nur 5 davon, die 6. Statue steht in London, wie übrigens auch die Hälfte des Frieses vom oberen Teil des Parthenon. Die andere Hälfte ist im Akropolis-Museum in Athen. Die fehlende Hälfte mit einem Gipsabguss der Originale  aus London ersetzt. Die Originale fehlen nach wie vor… Nun ja. Ich darf nicht dran denken, da wird mir schlecht. Genauso, wie Kario mit einer Kopie der Nofretete abgespeist wurde und das Original in Berlin steht, oder auch der Pergamon-Altar, der ja in Deutschland wahrhaftig nichts zu suchen hat… Aber eben...

 Blick auf das neue Akropolis Museum von oben.
der Zeus-Tempel
 
weitere Restaurations-Stätten



 Zurück nach Athen: Es regnete mal mehr mal weniger, die Albaner hatten das Geschäft ihres Lebens mit Schirmen, die direkt den Touristen angeboten wurden, die keine eigenen Schirme mitgebracht hatten...
Thomas hatte einen "Knirps" aufgespannt, von dem ihm das Wasser ziemlich konstant auf die Schulter und den Oberarm getropft ist, während er mit der anderen Hand Kamera inkl. Monopod-Stativ jonglierte und ich hatte gottseidank die Windjacke an, die damals gross genug gekauft war, um drunter auch noch so einiges verstauen zu können (Kameratasche um den Bauch, Kamera um den Hals usw). Die Jacke hat dicht gehalten, bis auf den Punkt, als wir im Bus für die Rückfahrt hin gesessen sind… dann hatte ich nasse Hosen (klar, der Saum war ja voller Wasser). Die Füsse, ja die waren sowieso nass, und zwar von uns beiden. Die Pfützen waren nicht immer umgehbar.

 Aber wir waren, nach der Röntgen-/Sicherheitskontrolle im Hafenterminal und ein paar Bildern der Gangway von MSC Musica und der Star-Clipper, recht flott wieder am Schiff, als vorletzter Shuttle-Bus und nach den letzten Leuten (und noch ein paar Fotos, bzw. Filmsequenzen von der Aussenseite der Albatros)


wurde dann recht flott die Gangway eingeholt und wir sind erst mal in die Kabine, um unsere nass-kalten Klamotten los zu werden. Gut, haben wir eine Badewanne, da ist dann auch die Wäscheleine länger, so haben wir die Sachen zum Trocknen aufgehängt, uns in wärmere Kleider gepackt (ich hatte nicht geplant, mich mit der wattierten Steppweste und Pullover und warmer Jeans im  Gefilde des griechischen Mittelmeers zu bewegen - aber es ist Herbst und gut, hab ich die Sachen dabei….) und sind an Deck, um die letzten möglichen Minuten des Mittagessens zwar draussen, aber unter Dach zu nutzen, sonst wär das etwas hungrig bis zum Abend geworden und Nachmittagskuchen alleine, das ist nichts als Mittagessen…

Tja, noch ein paar Bilder von der Ausfahrt aus Piräus übrigens mit der Auslauf-Melodie "Conquest of Paradise" über den Bordlautsprecher draussen und dann haben wir kontrolliert, wie die Bild-+ Filmausbeute auf dem Laptop aussehen. Als das Akku leer wurde, haben wir uns drinnen einen Platz gesucht - diesmal im Wintergarten mit Blick nach draussen, in der Nähe einer (nach Hilfe vom Chef de Rang - schlussendlich funktionstüchtigen) Steckdose, um während dem Nachladen des Akkus auch weiterschreiben zu können. Gut, hab ich das Teil mitgenommen. So ist alles gleich "verräumt" und ich hab die ganze Arbeit nicht, wenn ich heim komme.

Mittlerweile regnet's wieder und windet auch ziemlich stark. Leute, die draussen auf der Promenade ihre Meilen laufen, haben leichte Mühe, vorwärts zu kommen und die Frisuren werden ordentlich zurecht geföhnt. In Athen hatten wir schlussendlich gegen Mittag 16°C, d.h. es wurde kühler, im Verhältnis zum Morgen, als wir angekommen waren.

Das Kuchenbuffet um 16:00 haben wir ausfallen lassen, denn es gibt ja eh wieder ordentlich zu Abend, also lassen wir das besser. Der Aufstieg zur Akropolis hat doch nicht sooo viel Energie verbrannt, um noch einen extra Gang zu rechtfertigen und wirklicher Hunger war ja auch keiner vorhanden.

Morgen gegen Mittag sollen wir wohl in Istanbul ankommen. Zuvor die Navigation durch die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus. Wir sind gespannt, ob das Wetter morgen wieder besser ist, es zumindest nicht regnet, um die Fahrt draussen verfolgen zu können. Es gibt zudem bessere Bilder mit Sonnenhimmel. Jetzt ziehen die griechischen Inseln im Wolkendunst an uns vorbei und das Wasser ist doch recht aufgeraut - schaukeln tut's allerdings nicht. Auch gut.

Jetzt geht's erst mal wieder zum Abendessen und der Laptop wandert in die Kabine - auch der braucht eine Pause...

Heute hatten wieder zwei Leute Geburtstag und das "Ständchen" wurde mit einer Karaoke-Einlage die Ihresgleichen sucht, aufgepeppt (beide Gäste bekamen diese Sondershow) - es war wirklich der Hit und vor allen Dingen, wie gute der Typ àcapella mit der grossen Pfeffermühle als Mikro-Ersatz da gesungen hat, das ganze Restaurant hat getobt… Das war echt toll und das Personal hatte so auch seinen Spass bei der ganzen Sache.

Istanbul - nachmittags Hagyia Sophia, Blaue Moschee + Grosser Bazar 16.10.2009
Herrlich, heute ausschlafen und wecken mit dem "fröhlichen Bordwecker" und sanfter Musik von MS Albatros ab 07:30.

08:00 aufstehen und dann langsam richten und zum Frühstück raus an die frische Luft. Zwischendurch hat's tatsächlich wieder geregnet, dann ein bisschen nachgelassen und dann kam's nochmal ordentlicher. Dann gab's wieder ein Sonnenloch in der Wolkendecke und ich hab mir die Birne angekokelt… dann kam's wieder heftiger und unser Entschluss, draussen auch zu Mittag zu essen, ist schnell in den Wunsch nach trockenem Essplatz gewandelt und wir sind in's Restaurant Möwe an unseren Tisch 136 zum Essen gegangen.

Leider hat's auch heute meist geregnet, und das bei ca. 21°C.

Um 13:00 kam von der Brücke die Meldung über Lautsprecher, dass jetzt der Lotse an Bord kommt und die Leute sich doch langsam einen guten Platz an Deck suchen sollen, denn die Einfahrt nach Istanbul und um das Goldene Horn sei ein Traum, der unbedingt live verfolgt werden sollte. Ferner kam kurz drauf die Info, dass sicher 10 Delphine in der Nähe des Schiffes als Begleitung da seien. Allerdings waren wir mitten beim Essen, also haben wir nicht alles fallen gelassen, sondern haben erst mal fertig gegessen, da es draussen eh geschüttet hatte.

Wir sind dann um 14:00 raus, haben fest gestellt, dass es noch immer regnet, aber wir haben uns "durchgesetzt" und immer wieder mal ein paar regenarme Momente erwischt, um ein paar Bilder von der Szenerie am Ufer inkl. Topkapi-Palast, Hagia Sophia, der Stadt, den Brücken usw., aufnehmen zu können.
Die Moschee direkt unserem Anleger gegenüber.

Auf dem Bosporus ist ganz schön was los....

Wir sind 14:30 Uhr wieder auf der Treppe in Richtung Atlantic Lounge für unser Buskärtchen angestanden, bekamen wieder Bus 9 und eine Landgang-Karte, die ausgefüllt werden sollte (Visum-Stempel) -anstelle Pass, der ja noch immer von der Bordleitung verwahrt wird (für Georgien und Ukraine).

Gegen 15:00 sassen wir im Bus und wurden von unserem Guide Cem (Tschäm) in die Geschichte Istanbuls eingeführt. Wir sind am Hippodrom-Platz (wo einst das Hippodrom stand) ausgestiegen. Aufgrund des immensen Verkehrs haben wir es nicht geschafft, rechtzeitig bei der Blauen Moschee zu sein, bevor das Nachmittags-Gebet los ging, also sind wir erst noch relativ trockenen Fusses gegenüber in die Hagia Sophia, die ja jetzt ein Museum ist, gegangen.

Sie ist schlichtweg wunderschön, wird noch immer renoviert; es steht mitten im grossen Raum (mittlere Kuppel) ein sehr hohes Gerüst, um die Deckenmalereien zu restaurieren. Es ist ungefähr 1/4 der Kuppel-Fläche eingerüstet, sodass das restliche 3/4 erahnen lässt, wie wunderschön es gesamthaft aussehen muss. Es hat auch einige christliche Mosaiken wieder freigelegt, die damals von den Muslimen nur mit Gips überstrichen wurden, um islamische Malereien darauf zu platzieren; so sind gold-+ Heiligenmosaike erhalten geblieben, was jetzt einen unschätzbaren kulturellen Wert darstellt. Da wir innen keinen Blitz nutzen durften, war die Ausbeute nicht so gross, aber ich glaube, dennoch recht beeindruckend.

Wir, d.h. eine kleinere Gruppe vom Bus 9 mitsamt unserem Guide, sind auch durch einen Turm - eine mehrfache Stockwerke hohe Wendel-Rampe - auf recht glatt polierten, unebenen Steinen auf die Galerie hochgelaufen, um die Mosaiken an der Decke, den Kaiserinnen-Gebets-Pavillon und auch die Malereien in Kuppel näher zu sehen. Wirklich beeindruckend, vor allen Dingen, wenn man bedenkt, wie alt das Gebäude, eigentlich die 3x aufgebauten Gebäude sind.

Der Marmor-Boden, dessen Platten bereits zigfach gebrochen sind, war in der Galerie oben sehr uneben. Wir waren sehr erstaunt, dass die Galerie als begehbare Fläche noch immer freigegeben ist.

Der Pavillon für die rituellen Waschungen draussen vor der Moschee genau so schön, wie das Innere des Gebäudes.


Bei der Ansicht der Aussenwände sind hier und da zugemauerte Bögen und auch Säulenkapitelle aus Marmor, die noch als Stützen aus den Ziegel-gemauerten Wänden ragen,  zu sehen. Auf dem Rausweg werden wir noch auf das Mosaik aufmerksam gemacht, das über der Türe (im Zwischengang zur Aussentüre) angebracht ist. Die Mutter Maria mit Jesus auf dem Arm und links ist einer, der die Stadt Konstantinopel und rechts einer, der die Kirche Hagia Sophia dem Christuskind als Geschenk darbringt. Sehr schön erhalten, wunderschöne Arbeit, die mittels einem Spiegel gezeigt wird, dass die Leute, die raus gehen, das auch beachten. Uns hat unser Guide explizit darauf aufmerksam gemacht. Andere Gruppen hatten nicht so viel Glück - hatten wir beim Abendessen feststellen müssen. Ist beeindruckend, was die Leute damals geleistet haben. Die Hagia Sophia ist sehr schön und beeindruckend mit ihren sechs Minaretten.

Als wir uns mit der verbleibenden Gruppe, die unten geblieben ist, draussen wieder treffen, gehen wir durch den Park hinüber zur "Blauen Moschee" oder auch Sultan -Ahmet-Moschee. Wir liefen unserem Guide hinterher, quer durch den Vorhof, hinten herum über ein paar verschiedene Treppen und Galerien und grad als wir unsere Schuhe auszogen und in den Plastiktüten zum Rumtragen verstauten, taten sich die Schleusen im Himmel wieder auf, aber wie… Glück gehabt!

Cem hat uns wieder einiges über dieses Gebäude erzählt und wir waren sehr beeindruckt, wie wunderschön - und doch ganz anders, als die Hagia Sophia dieses Gotteshaus des Islam im Inneren mit Buntglasfenstern, blauen Fayence-Keramik-Fliesen und vielen Malereien auf Gips gearbeitet ist. Auch hier waren sehr viel Gäste zur Besichtigung, da alle zwischen die Gebetszeiten "gequetscht" werden mussten. Im Herbst ist früher Sonnenuntergang, also ist das nächste Gebet schneller wieder dran, als im Sommer.  Istanbul hat über 1'000 Moscheen! Das muss sich mal einer vorstellen… Wir haben schon viele gesehen, aber war ja wohl gar nichts im Verhältnis…
der Teppich ist ein Traum. Da wir unsere Schuhe ausziehen mussten, kamen wir in den vollen Genuss des weichen Flors.

 Die Türe ist eenso prachtvoll geschnitzt, wie die Inneneinrichtung ist.

Wir trafen uns draussen vor der Moschee am vereinbarten Punkt wieder, gingen gemeinsam zum Bus beim Hippodrom und wurden dann zum Grossen Bazar gefahren, den wir - wer wollte (Thomas und noch ein paar Leute der Gruppe blieben im Bus, der hatte keine Lust auf "Verkaufsanmache") - im eng zusammenbleibenden Tross im Eilmarsch durchschritten, und zwar einmal im Karree.
(hier sieht man bei "anklicken" der Bilder die Tafeln über den Leuten, sie beschreiben z.T. in englisch die Geschichte des Bazars, wie gross dieser wirklich ist usw.)

Aber wären wir nicht dicht beisammen geblieben, wir hätten uns verloren und vor allen Dingen nicht mehr raus gefunden. Es ist so dermassen voll gewesen, aber auch wunderschön und so viele Geschäfte mit wunderschönen Arbeiten, ob jetzt Schmuck, Teppich, Glaslampen, "blaue Augen" gegen den bösen Blick, irgendwelchen Modeschmuck oder Keramik, Lederwaren usw. es war von allem genug und mehrfach Geschäfte da.
Total beeindruckend. Wir sind wohlbehalten und vollzählig wieder beim Bus angekommen und Thomas hat besorgt geschaut, ob ich auch ja nicht veschütt gegangen bin, bzw. sicher wieder mit zum Bus komme. Die Erleichterung war gross, als ich auch noch eingestiegen bin. Na ja, man weiss ja nie, gell?

Durch den Feierabendverkehr (schliesslich sind da ca. 3 Millionen Autos auf einmal unterwegs) sind wir (und einige andere Gruppen auch) mit dem Bus zünftig stecken geblieben und im Geiste ist unser Abendessen bereits "Asche" gewesen, denn gemäss Bordprogramm ist letzter Einlass 19:30…. Wir sind ziemlich gehetzt am Terminal angekommen, und die Herrschaften von Phoenix beruhigten uns und meinten, dass das zeitlich angepasst worden ist. Wir können in Ruhe erst mal in die Kabine und alles "abwerfen", sodass wir erfrischt zum Abendessen können.

Unsere armen Kellner haben eine Sonderschicht für sehr viele Leute gefahren, aber es hat wieder herrlich geschmeckt.

Nach dem Essen war's super; zwar noch nass, aber kein Regen und feucht-schwül, sodass ich endlich bei ruhigem (fast nicht vibrierendem) Schiff Panoramaaufnahmen machen konnte, die z.T. bis zu 12 Fotos beinhalteten und später dann auf dem Laptop mittels passendem Programm zu einem Ganzen zusammengerechnet wurden. Wir hoffen, dass die abendliche Beleuchtung der Moscheen und der Küstenlinie und der Brücke, gut aufgenommen werden konnte, denn eigentlich kann das fast nicht richtig festgehalten werden - die Farben kommen immer irgendwie anders heraus.

Hier einige der Panoramaaufnahmen (innen und aussen) alles ohne Blitz
(wenn die Bilder angeklickt werden, sind sie grösser, und da kann das wie ein bewegtes Bild "abgefahren" werden)

und natürlich: der Mitternachts-Snack vor der Casablanca Bar - wir haben es nur angesehen.


Die Wettervorhersage für morgen ist wohl einiges besser, sodass wir die Regenjacke vielleicht doch in der Kabine lassen können, denn es war schon recht heftig, denn die Jacke hat sich zwar bewährt und war ein guter Regenschutz - auch für die Kamera - aber auch eine zünftige Sauna… Wir haben dann nicht vom Regen, sondern vom Schweiss geklebt.

So, jetzt erst mal wieder Füsse hoch, denn morgen, bzw. heute (es ist schon wieder 0:20 Uhr) geht's bald morgens wieder raus.

Istanbul - vormittags Dolmabahce Palast, Galata Turm und Taksim Platz 17.10.2009
Wecken um 06:00, bzw. 06:30 (dann mit dem "fröhlichen Bordwecker der MS Albatros"), frühstücken und nach einigen schönen Bildern von einer sich gerade durch die diesige Wolkendecke drängenden Sonne über dem sehr belebten Bosporus,

sowie der "über Nacht" festgemachten Seaborn Odyssey vor unserer "Nase"
 die Möve scheint wohl nicht erbaut über die Kromorangesellschaft beim Futter einholen... wir waren beeindruckt! Wir hätten hier keine Kormorane erwartet...



um 08:30 das Treffen vor der Atlantik-Lounge für das Buskärtchen für unseren heutigen Halbtages-Ausflug zum Dolmabahce Palast (Sultans Palast und Arbeits- & Sterbeort von Kemal Atatürk), Galata Turm und Taksim Platz. Diesmal bekamen wir die Bus Nr. 10 und einen anderen Tourguide Serhat, der aber auch sehr gut war.

Wir sind diesmal sehr schnell in die Lounge und auch wieder raus gekommen, eben mit dem Bus-Nümmerle 10 in der Hand und durch deutlich weniger Verkehr ging's dann in Richtung Galata Turm, der auf dem "Goldenen Horn" mitten in der Altstadt auf ca. 50m über dem Meeresspiegel steht.

Wir waren sehr flott dort, liefen eine enge, schöne Gasse hoch, um zum Turm zu kommen

und da dort insg. 3 Gruppen waren, eine davon vor uns, mussten wir noch warten. Später ging's dann etwas zäh vorwärts, da drin zwei Aufzüge dafür sorgten, dass die Leute auf 65m Höhe (d.h. ca. 100m über dem Meeresspiegel), bzw. auch wieder runter gebracht, wurden.
Wir entschieden uns für die Treppenstufen durch einen niedrigen Ziegelgang mit hohen Stufen, und das 9 Stockwerke hoch. Oben ziemlich keuchend und mit ziehenden Oberschenkeln und Waden angekommen, trafen wir auf einige der Aufzugfahrer und auch denen waren nochmal 2 Stockwerke Wendeltreppe angesagt, da der Aufzug nicht durch das Restaurant und den Aussichtsrundgang aussen um den Turm ging.




So haben wir unser Frühstück etwas abgearbeitet und uns die grandiose Aussicht bei Sonnenschein und blauem Himmel über Istanbul in alle 4 Himmelsrichtungen richtig verdient. Toll! Es war zwar zünftig eng und drängelig, aber eben, schön zu sehen.

Thomas entschied sich für den Weg runter mit dem Aufzug und ich mich für "Kniescheibensülze"… zu Fuss die 9 Stockwerke wieder runter. Ging zwar schneller, aber eben, die Kniegelenke waren nicht so glücklich, da die Stufen ziemlich hoch waren und ich gebückt runter gehen musste. Hoch ist doch nochmal was anderes. Aber eben, man/frau kann nicht immer alles haben und als ich dann unten draussen auf die Bank gesessen bin, um auf die anderen zu warten, haben die Schenkel doch zünftig gezittert. Bin halt echt nix gewohnt…

Zu Fuss ging's dann wieder die Gasse hinunter zum Bus und weiter durch die Stadt erst hinunter und dann wieder nach oben zum Taksim Platz, dem "pulsierenden Herzen Istanbul's", wo auch das Monument von Kemal Atatürk, sowie auch Kriegsopfern steht.
Es ist, was die Haupt-Shopping Strasse mit übrigens wunderschönen alten, gar nicht orientalischen Häuserfassaden, angeht, ein bisschen, wie in Basel die Freie Strasse runter und wieder hoch laufen.
da wusste wohl jemand, dass wir da sind...


Irgendwo ist das in den meisten Grosstädten wohl ähnlich. Media Markt (Plakatwerbung), IKEA (Plakatwerbung) und Mc-"Mampf" und Burger King sind wirklich auch überall, z.T. mehrfach vorhanden -egal in welchem Teil der Welt, wie's scheint. Wir bekamen hier 30 min. "Auslauf", um uns etwas umzusehen und die Stadt auf uns wirken zu lassen. War schön, allerdings ist uns die hohe Polizeipräsenz aufgefallen. Alle 2 Minuten fuhr eine Streife diese mittlerweile doch auch recht volle Fussgängerzone hinunter. Als wir wieder am Taksim-Platz ankamen, hat sich grad ein Wasserwerfer postiert und noch zwei vergitterte Mannschaftsbusse sind gefahren gekommen. Als ich den Guide Serhat darauf ansprach, meinte der nur: wenn irgendwas in Istanbul passiert, dann ist das immer hier auf dem Platz mit dem "Revolutionsdenkmal". Die müssen 365 Tage/Jahr diese Präsenz haben, um gleich eingreifen zu können, wenn wieder irgendwelche Demonstrationen oder auch sonstige richtige Probleme /Ärger angesagt ist. Hmm… Auch das gibt's sicher in jeder Gross-Stadt irgendwo sonst.

Also sind wir wieder brav in unseren Bus gestiegen und ans Wasser runter zum Dolmabahce-Palast gefahren worden, um dort Einlass zu bekommen. Nur ging das leider nicht, so, wie gedacht…. Es war wohl unvorhergesehen eine ausländische Delegation Staatsbesuch eingetroffen und die haben den Palast blockiert, dann noch die bereits eingelassenen ca. 2'000 Personen, die im Palastgarten auf Einlass gewartet haben, das bedeutete, dass wir erst mal vor den Toren bleiben mussten. War natürlich alles nicht so lustig, denn wir sind draussen stehen geblieben, die vier Tourguides haben alle wie irre rumtelefoniert, das ging wohl anscheinend dann bis nach Ankara zu höheren Ministeriumsstellen, zudem dann noch die Problematik, dass das Schiff eigentlich nur bis 13:00 im Hafen einen Liegeplatz hätte und wir rechtzeitig wieder zurück sein müssten.

ich glaub, dem ging an dem Tag noch mehrmals "das Messer im Sack auf..." und das musste der arme Kerle über sich ergehen lassen... und so nah die Leute auf der Pelle... im Hintergrund hat ein unbewaffneter Soldat gewacht, das dem keiner an die Wäsche geht... ich glaub, die Damen haben nicht gesehen, dass der Soldat hinter dem Rücken den Dolch in der Hand hatte...

Nun ja, nach insg. einer Stunde hin und her, von wegen, nein, wir dürfen nicht rein, doch wir dürfen doch rein, aber wir wissen nicht, wann, usw., sind wir tatsächlich eingelassen worden, d.h. erst sind wir durch einen Teil der wunderschönen Gartenanlage gelaufen, bis zum Palast,

dort bekamen wir Plastikverhüterli für die Schuhe (wegen Teppichen + sowas von einem traumhaft fein verarbeiteten Parkett) und dann haben wir aber was gesehen, was die gesamte Warterei absolut entschädigt hat… Es war schlichtweg ein Traum von Barock-Rokoko-"Zuckerbäckerei"-Gemisch. Es sind Unmengen von Gold für Wand-+ Deckendekor verarbeitet worden, es hat wahnsinnig viele Kristall-Leuchter (nicht nur an den Decken hängen, sondern auch als Standleuchter in den Zimmerecken stehen) und sogar beim Sultans-Empfangs-Treppengeländer sind die Streben zum Holzgeländer hoch mit Kristall-Elementen von oben bis unten komplett verkleidet! Der Hauptkronleuchter, der von Queen Victoria aus England als Geschenk gesandt wurde, wiegt 4,5 Tonnen, ist riesig, hängt an einer Glaskuppel-Decke und ist mit sage und schreibe über 700 Glühbirnen ausstaffiert! Sie haben ihn nicht brennen lassen, dafür aber zwei Stehleuchter in diesem Raum, die auch komplett aus geschliffenem klaren (weissem) Kristall gearbeitet waren. Dieser Raum, der den Abschluss der Tour nach den Sultansräumen, einem Teil des Harems, insg. 2 Bädern (inkl. fliessendem Wasser mit zwei Wasserhähnen) sowie (Steh-)Toiletten -alles aus weissem Marmor ! bildete, hatte eher den Anschein eines Kirchenschiffes, nicht eines Raumes. Die Grundfläche ist wohl irgendwas um die 2'000 m2 (gemäss Serhat), was mir doch etwas viel erscheint, aber tatsächlich wirklich sehr riesig war und eher Macht und Stärke demonstrieren sollte, als dass dieser Raum wirklich aktiv genutzt worden wäre. Die Deckenbemalung in sämtlichen Räumen war so aufwändig und wunderschön gearbeitet, dass zu jederzeit eine zusätzliche räumliche Tiefe perfekt vorgetäuscht worden ist. Es ist schlichtweg eine sehr schöne und definitiv reiche Residenz, die sehr sorgsam behandelt und beaufsichtigt wird. Selbstverständlich wurden uns auch zwischendrin die Räumlichkeiten von Mustafa Kemal Atatürk gezeigt, und zwar das Arbeitszimmer, sowie das Zimmer daneben, in dem er schlussendlich gestorben ist und die Uhren blieben alle auf 09:05 Uhr stehen, dem Moment, als er starb.

Tja, es war's wirklich wert, dass wir so lange gewartet hatten und ziemlich "alle" sind wir wieder zum Bus gelaufen, denn jetzt drängte die Zeit wirklich. Gut, hatten wir keine Verkehrsprobleme, aber als wir ankamen, war auch noch ein TUI-Schiff Thomson Celebration da, wobei ich allerdings meine, dass sie anstelle der Albatros hätte fest machen müssen.

Wir kamen eine Stunde zu spät an, die neuen Gäste haben - nicht lange nach unserer Ankunft - die Busse für ihren Landgang "gestürmt" und als die Albatros endlich ablegte, war nicht weit weg bereits ein anderes Kreuzfahrtschiff auf dem Weg zum Pier.

Nur konnte ich hier keinen Namen ausmachen, da wir uns auf den Weg ins Schwarze Meer machten. Leider waren wir zu spät dran, um noch Mittagessen zu bekommen, also hab ich mich mit ein paar Butterkeksen zum Kaffee begnügt, bis es dann um 16:00 Uhr Zeit war für den Nachmittagskaffee, wo's dann auch Sandwiches gab, um den gröbsten Hunger zu stillen, denn seit 08:00 morgens war's doch schon einige Zeit her… Thomas ist mit der Videokamera nach vorne, um die Fahrt durch die Brücken und auch den Bosporus zu filmen und ich blieb hinten, um Fotos zu machen. Wir hatten sehr viel Wetterglück und es war superschöne Atmosphäre.


Wir fuhren an insg. 3 Palästen vorbei, u.a. dem, den wir erst besucht hatten, dann einem zweiten unterhalb der ersten grossen Brücke auf der asiatischen Seite, der Ziel einer anderen Ausflugstour war und später war noch ein dritter, kleinerer Palast, auch auf der asiatischen Seite, zu sehen. Alle ähnlich im Stil und wunderschön, direkt am Wasser gebaut.

Später haben wir noch zwei mittelalterliche Festungen passiert, auf der asiatischen Seite waren es 2 Rundtürme und ein viereckiger Turm und auf der europäischen Seite war es eine richtige alte Burg mit vielen Mauern.

Toll! Nun, als wir den Weg ins Schwarze Meer genommen hatten, wurde das Schiff plötzlich wieder unruhiger, d.h. es stampfte oder rollte auch, und bald darauf ging der Regen wieder los und es wurde doch recht kühl. Wir hatten heute unheimliches Glück mit dem Wetter gehabt und es hielt genau so lange, wie es sollte, bis alle wieder "versorgt" waren.

Wir wurden zudem noch über Bordlautsprecher  informiert, dass alle acht Tourguides, die uns in Istanbul betreuten, mit auf dem Schiff sein werden, und unsere Touren auch in Sinop und Trabzon durchführen werden. Sie wurden wohl direkt in der Zentrale Ankara abgerufen und sind eigentlich Guides von Side, Antalya usw. Clever gelöst.
mein "Arbeitsplatz" im Wintergarten

So, jetzt wird's Zeit, sich für das Abendessen zu richten und dann bald schlafen zu gehen, denn irgendwie hab ich das Schlafmanko noch nicht aufgeholt.

Wir sind gegen 22:00 in die Kabine und ich war um 22:30 im Bett und hab "den Schlag nicht mehr gehört"… Ich war total fertig. Thomas hat sich's im Bademantel  auf dem Bett bequem gemacht und sich noch die Landganginformationen im Bord-TV angesehen. Ich konnte das allerdings nicht mehr, ich hab so dringend Schlaf gebraucht, was auch sehr gut tat.


Sinop - Rundfahrt inkl. Fjorde 18.10.2009
Um 07:00 Uhr werden wir mit dem "fröhlichen Bordwecker" und sanften Tönen wieder aus dem Land der Träume geholt. Wir packen alles zusammen und gehen frühstücken, aber diesmal im Restaurant, denn nur dort hat es "Sonntags-Lachs-Frühstück" angeboten.

Gegen 08:45 Uhr gehen wir an Deck, denn die Albatros läuft in Sinop ein und wir wollen die Umgebung ansehen, sowie auch das Wetter, bzw. dieTemperaturen  "testen". Es hat ca. 22°C und die Sonne kommt langsam durch. Sie wird es allerdings nicht komplett schaffen, dennoch ist es recht schwül und somit sind die Temperaturen erträglich für einen Landausflug.

Der Aufruf für unsere gebuchte Tour "Sinop-Rundfahrt inkl. Fjorde"  ist von 09:05-09:20 Uhr, da es doch mehrere Busse sein werden. Wir bekommen diesmal die Nr. 5 und am Bus sehen wir, dass wir den gleichen Tourguide, d.h. Serhat, wie gestern haben, obwohl wir den Guides auch gestern Abend noch im Wintergarten, bzw. der Harry's Bar (da darf auch geraucht werden) begegnet sind.

Wirklich viel lange Strecken gefahren werden wir vorerst nicht. Die grösste körperliche Ertüchtigung besteht im Ein- + Aussteigen aus den doch schon etwas älteren Bussen. Aber sie fahren und wir werden sicher überall hin- und wieder zurück zum Schiff gebracht.

Unser erster Halt ist im Ethnologischen Museum, einem noch original erhaltenen Familienhaus aus Holz, innen sehr schön bemalt und in den einzelnen Räumen des oberen Stockwerkes (wo allerdings wegen der Statik des schon älteren Fachwerkes max. 1 Busgruppe auf einmal hinein darf) sind die verschiedenen Szenerien im Leben der Familie dargestellt.
 

Hochzeitszimmer,

Frauenraum (bei Henna-Abend für den Abschied der Braut aus der Familie), Männerraum - auch hier für die Vorbereitung auf die Hochzeit,

Raum mit einem Webstuhl usw. Im Stock darunter hat es in den einzelnen Räumen verschiedene Geschenke an das Museum ausgestellt - es reicht von Handarbeiten (Stickerei, Weberei usw.) über Waffen bis hin zu Schriftstücken. Der Garten vor dem Gebäude ist sehr gepflegt. Fotografieren durften wir drin, allerdings ohne Blitz - klar, wegen den Farben und den Materialien.
Der nächste Halt war an der Baltalar Kirche, wovon allerdings nur noch ein paar Grundmauer übrig waren, und in einer Ecke noch ein paar erkennbare Bestandteile einer Freske. Schade, aber eben. Wenigstens wurden diese Mauern als Beweis ehemaliger Christlicher Anwesenheit erhalten. Der Guide vom Bus 5 (also "unserer", bzw. Serhat, von gestern) hielt hier vor den Gruppen der Busse 4 + 5 seinen kleinen Vortrag, u.a. auch über Apollo, Eros und Daphne und die Geschichte mit dem Lorbeerbaum. Er hat das lustig und gut rüber gebracht und somit dem Gelände noch etwas mehr, als nur die Mauerreste als Erinnerungswert gegeben.


Unser nächster Halt war das Archäologische Museum,

in dem die einzige Skulptur (Kopf) der Muse Sinop , die dem Ort den Namen gab, erhalten ist und neben dieser noch viele andere beeindruckende Ausgabungsbestandteile, wie z.B. auch Münzen (Gold + Zinn), die sehr gut erhalten sind, oder auch Glaswaren, Keramikwaren und Marmorarbeiten aus sehr alter Zeit.

Wir durften wieder in sämtlichen Räumen fotografieren, allerdings auch hier ohne Blitz und es gab einen Bereich, in dem keine Aufnahmen erlaubt waren, und zwar bei den byzantinischen Ikonen. Sie waren auch sehr schön gearbeitet, recht gross, keine Oklate, aber auf Holz mit Blattgold und den Naturfarben in Ei-Tempera erstellt. Sehr schön und zwar schadhaft, aber für das Alter gut erhalten.
Im Garten des Museums waren viele Mosaikboden-Bestandteile, Marmorgrabsteine, Fries-Fragmente von Säulen /Dachgiebeln usw.
Zu Fuss geht's weiter zur Aladin Moschee, welche recht frisch renoviert war und einen sehr schönen, sauberen und ordentlichen Eindruck gemacht hat.
Es sass eine Gruppe Männer inkl. dem Imam (was ich später herausfinden sollte) in einer Ecke und beobachtete, die Horde Gäste, die da in den Hof der Moschee einfielen. Der Guide vom Bus No. 4 hat beide Gruppen (Bus 4 + 5) über die Moschee und dem Glauben in der Türkei erzählt, was so alles wichtig ist, um etwas besser verstehen zu können, warum was wie in der Moschee gemacht wird. Das ging mit den ritualen Waschungen im Hof am Brunnen unter dem Pavillon los und endete später in der Moschee bei der Gebets-Nische, wo er erklärte, dass der Koran nie bis unter eine bestimmte Linie gehoben werden dürfe, daher auch die Holz-Gestelle, die wie ein "X" aussehen, um das aufgeschlagene Buch auch im Sitzen lesen zu können, ohne es auf den Boden zu legen.  Der Guide vom Bus 4 hat das sehr aufschlussreich erklärt.

Ich stand mit Thomas etwas abseits in dieser Moschee und habe (vorsichtshalber ohne Blitz) fotografiert, da stand dann plötzlich ein Mann hinter mir, reichte mir eine gelbe Rose und stellte sich mit Handzeichen vor, dass er der Imam dieser Moschee sei, Thomas drehte sich auch um und wir beide wurden mit "Merhaba" und Handschlag begrüsst. Wir waren echt von den Socken. Der Mann ging dann langsam zum Tourguide vor, da er vor der Gebetsnische stand und weiter erzählte und der Imam wurde auch der restlichen Gruppe als solcher vorgestellt und es wurde erklärt, dass er in 10 Minuten die Moschee für das nächste Gebet vorbereiten müsse, d.h. für uns war es dringend Zeit, zu gehen und draussen unsere Schuhe wieder anzuziehen.

Warum auch immer ich die Blume bekam, ich hab gefreut, sie mit auf das Schiff nehmen dürfen und hab sie in der Kabine in ein Glas Wasser gestellt, nachdem ich sie nochmal angeschnitten habe - wäre sonst schade drum.

Als wir alle wieder in unsere Busse gestiegen sind, wurden wir noch an einen Fjord gefahren, der zwar mit den norwegischen Fjorden nicht vergleichbar ist, aber eine nette idyllische Ecke "fürs Auge" war, bis auf den Fakt, dass halt leider auch hier viel Müll rumgelegen ist, von Besuchern, die es nicht für nötig befunden hatten, den Müll wegzuräumen, den sie produziert haben. Schade. Wir haben ausserdem eine grandiose Aussicht auf das Meer gehabt, auch auf eine Grotte, wo auf der anderen Seite des Wassers viele Angler standen (nicht ganz so viele wie an der Galata-Brücke in Istanbul, aber doch genügend).

Unser Rückweg zum Schiff führte uns noch am Monument des Diogenes vorbei, der hier wohl lebte, bevor er als Sklave nach Griechenland verkauft worden ist.

Nach kurzer Fahrt durch die mittlerweile deutliche belebtere Haupstrasse von Sinop kamen wir pünktlich um 13:30 Uhr wieder am Schiff an - diesmal gab's Mittagessen bis 14:00 Uhr, und wir haben diesmal am Lido-Deck noch was zu Essen bekommen. Als wir los fuhren, hat sogar die Sonne noch für eine halbe Stunde hinter den Wolken hervorgeschaut. Das Schwarze Meer ist sehr ruhig heute und das Wetter ist trocken geblieben. Das Teller-Leer-Essen ist wohl immer wieder zu was gut.

Was wir in Sinop feststellen durften ist, dass wir wohl eher die Sehenswürdigkeit waren, nicht die Leute und deren Museen usw. dort.  War aber noch irgendwie lustig. Des öfteren war es sogar so, dass uns von Balkonen aus zu gewunken wurde, als wir mit dem Bus vorbei fuhren; oder Thomas, als er am archäologischen Museum an der Mauer auf die Busabfahrt gewartet hatte, auch von einem älteren Herrn auf englisch gefragt wurde, woher er käme und als er meinte: Germany, meinte der Herr Merhaba - Welcome! Und ist dann wieder weiter seines Weges gelaufen. Es bestätigte sich wirklich, wie unser Serhat erklärte, dass hier sehr selten Touristen seien, und wenn, dann meistens türkische Touristen und wenn's Ausländer seien, hätten die sich meist nur verfahren. Nun ja. In sofern waren sie noch unverdorben, was die Touristen-Anbaggerei angeht, denn sie haben uns wirklich in Ruhe gelassen. Das tat richtig gut.

Nach dem Mittagessen auf dem Schiff haben wir auch in der Kabine das Formular für die Buchung der zweiten Hälfte der Landgänge vorgefunden. Wir haben den Nachmittag dann damit verbracht, das Formular auszufüllen, den Tagesbericht zu schreiben und vor allen Dingen auch die Nachrichten zu lesen.

Ab 19:00 ist dann wieder Abendessen im Restaurant und wir gingen auch wieder in den Wintergarten, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Ich war wieder so müde, dass ich um 22:30 bereits wieder eingeschlafen war. Thomas hat sich noch die Infos für den Landgang am nächsten Tag im Kanal 2 des Bord-TV angesehenm.

Da der nächste Landgang ja erst für Mittags vorgesehen, können wir ein kleines bisschen länger schlafen. Das tut mächtig gut.

Trabzon - Hagia Sophia und Aufstieg zum Sümela Kloster 19.10.2009

Ankunft in Trabzon gegen 09:00 Uhr und unser Ausflug, Hagia Sophia und Aufstieg zum Sümela Kloster beginnt erst ab 11:05 Uhr (Treffen wie immer vor der Atlantic Lounge).

Also gehen wir um 09:00 Uhr  zum Freiluft-Frühstück, holten uns aber vorher im Restaurant bei unserem Kellner noch die Lunch box, die uns nach Vorlage des Ausflugtickets ausgehändigt wird, denn wir sollen erst gegen 17:30 Uhr wieder zurück zum Schiff kommen. Uns hat's schier aus den Latschen geschmissen, als wir sahen, wie viel das war… Jeder von uns bekam eine weise (andere auch eine braune) Papiertüte mit so viel Essen drin und einer Liter-Flasche Wasser, dass wir 3x davon satt werden könnten. Boulette mit Kartoffelsalat + Essiggurkenscheiben, 1 hartgekochtes Ei, Mayonnaise, Ketchup, Salz + Pfeffer, Brötchen mit Paprikasalami, Sandwich (kleines Baguette-Brötchen) mit Geflügelwurst + Käsescheibe + Salatblatt, kleines Stück Kuchen, 1 Orange, 1 Apfel, 1 Früchte-Joghurt.

Also wer da nicht satt wird, ich weiss auch nicht. Wir haben uns entschlossen, schon mal sicher 1/3 in der Kabine zu lassen , denn alleine der Gedanke machte uns schon satt. Schlussendlich sollten wir von den 2/3 die Hälfte auch wieder mit zurück bringen, weil wir nicht mehr essen konnten. Aber zuerst mal weiter im Tagesverlauf.

Das Wetter sieht gut aus, sonnig, und um 06:30 Uhr hat es bereits 20°C.

Es wird im "freundlichen Morgenwecker" und auch im Tagesprogramm angeraten, Regenschutz für den Weg zum Kloster mitzunehmen. Bin mal gespannt, ob wir diesen brauchen werden. Möglich ist ja alles, schliesslich ist's Herbst…
 
Nach dem "Frühstück für Frischluftfans" haben wir noch schön Zeit, uns auf den oberen Decks in Ruhe umzusehen und die Hafengegend und ein bisschen was von Trabzon (immerhin gute 200'000 Einwohner) anzuschauen und zu fotografieren, bzw. zu filmen. Mittlerweile brennt die Sonne zünftig vom knallblauen Himmel und natürlich auch auf mein Hirn… ich hab von den paar Minuten am Abend wieder eine "sehr gesunde" Gesichtsfarbe - gottseidank ohne jucken oder Schmerzen…

Unser Aufruf ist 11:05, wir kommen an der Atlantik-Lounge an und schon geht die erste Gruppe bereits runter zu den Bussen. Diesmal haben wir Bus Nr. 12 und als wir auch unten im Hafen zu unserem Bus kamen, begrüsste uns unser Tour-Guide -Serhat- von den letzten zwei Touren in der Türkei - und ich kann mir noch immer nicht seinen Namen merken (seinen Namen hab ich schlussendlich ein paar Tage später nachträglich eingefügt!), trotz dass er sich jedes Mal auf's Neue vorgestellt hat… Nun ja. Hauptsache, das Gesicht wird wiedererkannt. Er hat sich auch gefreut, uns wieder zu sehen.

Der erste Halt unserer Tour ist die Hagia Sophia in Trabzon - es waren 10 min. Fahrt mit dem Bus auf eine Anhöhe in der Stadt.
Bei diesem prachtvollen Wetter ist es eine Wonne, zu fotografieren, denn die Bilder werden einfach super gut - die Lichtverhältnisse stimmen und sogar das "ohne-Blitz"-Fotografieren der Fresken in den Räumen des byzantinischen Kuppelbaus aus dem 13. Jahrhunderts geht recht einfach mit ziemlich guten Resultaten.

Serhat informiert uns wieder sehr ausführlich über die Geschichte des Baues und der Entstehung, sowie über die Gründe für die teilweise Zerstörung der Malereien aus verschiedenen Ansichten innerhalb der Religionen.
Der weitere Weg führt uns 60 km entlang von Haselnussplantagen in Richtung Sümela Kloster, welches an einem Steilhang gelegen ist. Es wurde im 6. Jh. gegründet und nach einem Brand im 13. Jh. wieder neu aufgebaut. Mehrere Herrscher des Kaiserreiches Trapezunt liessen sich im 14. Jh. dort krönen.
Wir kamen nach ca. 50 minütiger Busfahrt an einem "Kiosk" (eigentlich auch Hotel und Souvenir-Verkaufsstand) an, wo wir erst mal neben einem rauschenden Gebirgsbach, der recht kühle Luft verbreitete, Mittagspause machen durften, um unsere mitgebrachten Speisen zu verzehren. Es war - trotz der vielen Leute - wegen dem lauten Wasserrauschen eine schöne Atmosphäre. Ich wurde sogar beim kurzen Stöbern des Souvenir-Ladens fündig: Filigran-Pantoffeln für Mutti's "Schuhesammlung", bzw. ihre Vitrine!
Super! Und für einen Preis, da hätte ich in Deutschland nicht mal einen Schuh bekommen. Ich war happy so schnell und günstig was wirklich Schönes gefunden zu haben, die Verkäuferin total glücklich, dass sie was verkaufen durfte, und somit war für uns beide der Tag vorerst mal gerettet. Wir versorgten besagte Filigran-Schuhe sowie die Reste unseres Mittagessens wieder in unserem Bus Nr. 12 und bestiegen sodann kleine Busse (je 10 Personen - wegen Gewicht und Steigung), die uns bis fast ans Sümela-Kloster hoch brachten. Es war eine sehr steile, und eng-kurvige Fahrerei, bei der wir bald merkten, warum es einiges sinnvoller war, die Busse nicht zu sehr voll zu stopfen.

Da hätte irgendwann der Antrieb schlapp gemacht… Plötzlich hielten wir an und bekamen einen extra Foto-Stopp… eine super Aussicht fast auf Augenhöhe zum am Felsen "klebenden" Klosterkomplex bei bestem Wetter, (schöner Nachmittagssonne). Also alles aus dem Bus und dann nachher wieder eingestiegen.

Nach weiteren 4 Minuten steiles berganfahren durften wir dann aussteigen und sind wirklich auf einem doch mässig bis sehr steilen Weg bestehend aus verschiedener Qualität von Untergrund zu Fuss weiter zum Kloster hoch gelaufen. Es war schon nicht ohne, und nach den letzten 69 (recht hohen) Stufen hoch und auf der anderen Seite auch wieder runter haben wir ziemlich gejapst und brauchten auch einige Zeit, bis der Schweiss nicht mehr rann und die Atmung wieder normal funktioniert hat…

Die Beine haben "leicht" gezittert und uns war plötzlich klar, warum das so grosse Lunch-Boxen waren, die uns ausgeteilt worden waren…

Serhat, der auch fleissig mitgelaufen war, erklärte uns sämtliche Fresken in und auf der alten Kapelle, die das Herzstück des Klosters bildet und liess uns dann noch einige Zeit "Freilauf", dass wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt an den kleinen Bussen trafen und vorzus zum grossen Bus in der "Talstation" gebracht wurden.


Links ging's von innen im Kloster die Treppen hoch und rechts waren wir glücklich aussen wieder die Treppen runter... der Rest des Abstiegs stand uns noch bevor...

Von unten sahen wir dann plötzlich, dass wir das "an der Felswand klebende" Kloster auch von dort sehen können und zückten natürlich wieder die Kameras.

Es war wirklich eine superschöne Sicht, wir hatten so dermassen Glück mit dem Wetter - es war beim/im Kloster vor allen Dingen auch wärmer, als unten in der Talstation am Wasser, wir hatten absolut trockene Wege zum Laufen, was bei Klettereien über ganze Flächen von Baumwurzeln und auch uneben gepflasterte Wege, sowie teilweise ausgebrochene Steinplatten usw. auf dem Weg sehr von Vorteil war. Es war ein deutlich sichereres Vorwärtskommen - entweder hoch oder später natürlich auch wieder runter, was teilweise noch schwieriger ist. Zudem blieben unsere Klamotten auch trocken, bzw. die Regenjacken und Schirme ohne eigentlichen Nutzen, ausser vielleicht bei den Jacken etwas wärmender Effekt, da es am Wasser doch recht kühl zu sitzen war.

Ziemlich erledigt und recht zufrieden sanken wir in unsere Bus-Sitze und ich schlief erst mal ein… Weiter unten in einem Dorf wurde kurz angehalten, um frische geröstete und in Vakuum verpackte Haselnüsse direkt ab Händler zu kaufen. Es gab doch einige, die sich diese 500g-Päckchen zulegten.

Pünktlich um 17:30 kamen wir wieder am Schiff an. Wir sind erst mal in die Kabine und haben unsere Sachen abgelegt und dann hoch an Deck, für noch etwas Frischluft und gleich danach mit dem Laptop wiedermal in den Wintergarten gesessen. Schliesslich funktionieren ja jetzt alle Steckdosen, um meinem Gerät hier den nötigen Strom zu vermachen. Die Bedienungen haben sich ganz interessiert gezeigt, als wir die Bilder von unserem Ausflug angeschaut haben, bzw. auch teiweise Filmsequenzen, die von Thomas' Kamera auch rüber gespielt waren. Ist wirklich toll, wenn direkt die "Ausbeute" mal grob vor-ausgewertet werden kann. Es gibt zwar einige Leute, die immer wieder den Kopf schütteln, wenn sie mich mit dem Gerät da sitzen sehen, aber ein paar andere sind dann doch an der Technik interessiert und ich grinse mir teils auch eins, denn erst wurde ich ja eher "belächelt"…. Aber ja, der eine schreibt im Internetcafé gleich online, und da fällt's nicht gross auf, ich schreibe halt hier am Fenster, wo ich auch rausgucken kann, und auch eine Steckdose für den Laptop habe, im Wintergarten (inkl. Getränkeservice) und wieder andere schreiben von Hand auf. Warum also nicht auch so?

Alle acht türkischen Guides waren noch in Harry's Bar versammelt und haben noch Endbesprechung mit einem von der "Animation, bzw. Reisebüro" der Albatros und als sie dann schlussendlich für ihren Flieger nach Ankara aufbrachen, verabschiedeten sich Cem (vom ersten Tag in Istanbul) und auch sein Kollege Serhat, den wir 3x als Guide hatten, per Handschlag und sehr herzlich von uns. Die zwei waren einfach klasse. Wir jedenfalls waren sehr zufrieden und ich glaube fast, die beiden waren auch froh, dass es ohne grosse Verluste über die Bühne ging. Wir hatten kein mal "Schwund" (im Bus), es waren am Ende des Ausflugs-Tages immer wieder alle Gäste da, die anfangs schon im Bus sassen.

Zum Abendessen um 19:30 sind wir dann ins Restaurant und fanden auf unseren Brötchentellern die Information für den nächsten Abend vor: Magnific Buffet, und weil unser Tisch Teil des Buffets wird, gibt's für uns mittlerweile dann zwei Sitzungen, allerdings dann für uns für den einen Abend an einem anderen Tisch, um 20:15 Uhr. Soll uns auch recht sein. Wir haben auch im Tagesprogramm gelesen, dass vorab die beiden Restaurants Möwe und Pelikan für die einen mit gelben Einladungskarten und mit den grünen Einladungskarten zu verschiedenen Uhrzeiten zum Fotografieren freigegeben werden. Dann müssen die Leute wieder raus, das Restaurant wird wieder geschlossen und dann erst, zu den zwei verschiedenen Tischzeiten werden die Leute zum Buffet-Schlachten wieder rein gelassen. Aber wieder zurück zum heutigen Abend...

Die Abfahrtszeit in Trabzon ist heute für 20:00 vorgesehen, was aus irgendeinem Grund nicht funktioniert. Die "Conquest of Paradise"-Melodie war schon längst (20:30 Uhr) verklungen, als das "rückwärts ausparken" noch immer irgendwie nicht gelingen will. Die Albatros war in der Früh so feinsäuberlich in einem auch recht lange dauernden Akt "eingefädelt" worden, dass vorne und hinten schier kein Platz mehr war, um noch grossartig zu rangieren. Wir sind über eine halbe Stunde draussen gestanden und haben den ganzen Versuchen zugesehen. Es war wirklich ein "Eiertanz" das Schiff zwischen Pier vorne und an der rechten Seite und am Heck die "Princess Victoria" (Fähre) raus zu bekommen. Nun ja. Schlussendlich hat der Kapitän das geschafft und ist ein ganzes Stück weit rückwärts (bis sicher 22:30 Uhr) aus dem Hafen gefahren. Im Wintergarten wurde gerade das Mitternachtsbuffet aufgebaut.

Morgen steht Georgien auf dem Programm - inklusive Landgang und heute Nacht noch: Uhr umstellen… und zwar noch eine Stunde früher, als schon… blääääh…. Das heisst für uns: eigentlich 05:00 aufstehen, nicht 06:00, denn um 07:45 ist unser Farbpunkt auf der Bordkarte (rot) für den Landgang zum Aufruf vorgesehen…. Also nichts, wie schnell ins Bett...

Batumi - und Umgebung 20.10.2009


Wecker um 06:00 Uhr mit dem "freundlichen Bordwecker" der Albatros und zusätzlich meinem Handy, denn sonst wird das wohl weniger was, weil's ja eigentlich 05:00 Uhr ist, oder noch eigentlicher 04:00 (deutsche Zeit)…. Unser einziger Trost ist: am Abend dürfen wir wieder eine Stunde länger schlafen, bevor wir am 21.10.2009 nach Jalta kommen…

Irgendwie hat der letzte Kaffe vom Vorabend im Wintergarten wider Erwarten zu gute Wirkung getan. Ich konnte fast nicht einschlafen und somit betrug meine durchschnittliche Schlafzeit grad mal 4 Stunden… Na ja. Es ging mit dem Aufwachen und wir sind zum Frischluft-Früstück ans Lido-Deck gegangen und haben somit die Gelegenheit für einen wunderschönen Sonnenaufgang über Batumi bekommen.
 
 
Das Hafengebäude für die Kreuzfahrt-, bzw. Touristenschiffe war blau angestrahlt und so einige andere Gebäude hatten ebenfalls bunte Lichter als Dekor, was den ersten Eindruck doch schon mal sehr schön gestaltete. Die Luft war recht lau, ca. 20°C, trotz dass noch kein Sonnenlicht die Luft erwärmt hatte und die Vorhersage war gemäss Bordprogramm ca. 26°C. Wir holten nach dem Frühstück unsere Sachen (Kamera, Wasser usw.) aus der Kabine und sind grad rechtzeitig zum zweiten Bus am Eingang der Atlantic Lounge angekommen. Wir konnten recht flott raus. Was mich gewundert hat, wir benötigten keinen Reisepass für diesen Landgang, ebenso war auch kein  Security Check seitens der Behörden von Georgien (was übrigens die Grösse von etwa Bayern hat).

Wir waren durch die Landganginformation am TV vom Brodkanal 2 bereits "vorgewarnt" wegen der grossen Armut und nicht wirklich an Tourismus gewöhnte Einwohner im Land und somit hat das uns nicht gross erstaunt, als wir die Busse sahen. Nun gut, sie haben uns alle heile und am Stück und vor allen Dingen auch pünktlich wieder zum Schiff gebracht.

Unsere Tour-Guide ist eine Georgierin, die heute ihren ersten Dienst-Tag hatte und sich vorab für eventuelle Fehler entschuldigte. Sie hatte in Heidelberg mehrere Jahre Deutsch studiert und somit war sie wirklich recht gut zu verstehen. Klar, hatten wir uns auch nicht viel erhofft, aber wir waren dann schlussendlich doch noch angenehm überrascht.

Der erste Halt waren die Ruinen der ca. 10 km von Batumi entfernt gelegenen antiken Festung (eigentlich nur noch eine Umrahmungsmauer) Gonio, deren bewegte Geschichte bis ins 2. Jh. zurück reicht. Es war wohl u.a. auch eine Befestigungsmauer eines Römerlagers. Es hat ferner die Reste einer sehr kleinen Kirche auf dem Areal. Der Rest ist ein wunderschön gepflegter Garten, bzw. Zitronenhain. Hier werden ab und zu auch Hochzeiten gefeiert, die in Georgien schon mal zwischen 500 und 1'200 Personen ausmachen können, d.h. es braucht wirklich zünftigen Platz.

Unsere Guide musste dem Busfahrer, der nicht von Batumi kam, immer wieder zwischendurch erklären, wo er lang fahren musste, aber auch das hat wunderbar funktioniert.

Der zweite Halt hatte optisch einiges mehr zu bieten. Wir stiegen an einer Ecke aus, und machten einen sehr schönen Spaziergang durch ein paar sehr schön gestaltete Strassenzüge, welche übrigens jeder eine andere Sorte Strassenlampen aufwies.
soviel zum Thema Arbeitssicherheit bei Gerüsten...


Hier wurde überall gebaut, bzw. war bereits renoviert und wohl die teurere Gegend, um wohnen zu können, und zwar viel im Jugendstil / Klassizismus.

Das Sheraton mit seinem alles überragenden Uhrenturm (Bild oben) war auch sehr beeindruckend, aber auch noch nicht fertig gestellt. Hier wachten sogar Polizisten am Bauzaun-Eingang.

Wir wurden auch durch den Batumi-Boulevard geführt, welches ein grosser, sehr schön angelegter Park ist, in dem irgendwann auch die bis 2010 fertigzustellende (Glüh-Würfel-förmige) Oper stehen wird. Das ist noch der einzige Platz, der irgendwie Schutt (aber kein Dreck!) ist. Überall laden Holz-+ Eisen-Parkbänke zum Verweilen ein, es ist eine richtig schöne "grüne Lunge" in der Nähe des Strandes mit einigen schönen Skulpturen, wie wir feststellen durften.

Der schliesslich dritte und letzte Halt war der 120 Hektar grosse Botanische Garten, den wir von oben nach unten durchschritten. Die Temperatur hatte mittlerweile bereits deutlich zugenommen. Unsere Tourguide erklärte uns, dass heute 29°C erwartet würden, denn in den letzten paar Tagen sei es wärmer gewesen, als im gesamten September zusammen. Nun, unser ewiges "Teller leer essen" hat wohl doch schlussendlich was gebracht…
Blick vom Ausstieg beim botanischen Garten auf die gegenüberliegende Landzunge mit der Albatros im Hafen und dem Sheraton-Tower rechts. Da sind wir vorher noch gelaufen.
Unsere Guide hatte auch extra am Tag vorher dafür gesorgt, dass sie eine fachliche Unterstützung für die Erklärung der Pflanzen bekam. Die Dame war sehr kompetent und sehr ausführlich, was einigen der Gäste, die mit gelaufen sind, doch leider irgendwann zu viel wurde. Intensiv-Garten-Freunde kamen in diesem Teil vollkommen auf ihre Kosten und die arme Guide musste die ganze Zeit übersetzen, da die Dame vom Fach nur georgisch konnte. Der Weg durch den Park war sehr lang, immer Bergab, aber wunderschön und hatte hier und da doch noch einige Blüten und mehrere Früchte, sowie acht geographische landschaftliche Zonen mit ca. 5'000 Plfanzenarten, die alle sehr gehegt und gepflegt wurden, ohne, dass das Natürliche (wie z.B. Efeu- oder Farn-Bewuchs der Bäume usw.) dabei weggenommen wurde.
Die Guide bekam reichlich Applaus für ihre Leistung, denn endlich konnte sie wieder schlafen, essen, trinken usw., denn vor lauter Lampenfieber vor dieser ihrer ersten Führung ging das drei Tage lang nicht… die Arme...

Wir kamen sehr pünktlich zum Schiff, bekamen unser Mittagessen am Lido-Buffet mit ordentlicher Portion Sonne und einer Bilderbuchabfahrt aus Batumi. Der Touristen-Pier ist sowas von schön gestaltet und wir waren uns eigentlich einig, kein Hafen konnte das bis jetzt mit Batumi aufnehmen. Allerdings sind im Hinterkopf natürlich auch die schlimmen Verhältnisse derer, die in den Bruchbuden, bzw. "Kommunistenklötzen" (O-Ton der Guide) wohnen müssen, wo alles am Auseinanderfallen ist. Georgien benötigt noch sehr viel Zeit, vor allen Dingen Frieden, um dort hin zu kommen, wo sie gerne sein möchten. Aber wir drücken feste die Daumen, dass es so gut weiter geht, wie sie es bis jetzt geschafft haben.  Die Mitarbeiter der Albatros waren selbst sehr erstaunt, wie gut sich der Ort in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. Sie hatten es deutlich schlechter in Erinnerung - daher auch die entsprechenden Informationen.

Thomas und ich sind um 14:30Uhr endlich mal ins Kino - "Animals in Love - tierisch verliebt". War ganz nett gemacht, von wegen: nicht nur Menschen brauchen Zärtlichkeit und Liebe - Tiere auch.

Während Thomas um 16:00 Uhr auf die Kabine Schlaf nachholen gegangen ist, bin ich an die Rezeption, unsere Pässe abholen gegangen, denn wir benötigen diese für die Landgänge in Jalta und Odessa.

Ich hab mich mit einem Kaffee dann noch raus gesetzt, um das Tagebuch weiter zu schreiben. Hoch lebe das frisch geladene Akku im Laptop…

Da wir ja gestern eine "gelbe Einladungskarte" bekamen, werde ich um 18:00 Uhr mit der Kamera parat stehen, um im Restaurant Möwe das Buffet Magnifique zu fotografieren. Thomas meinte nur, er könne da eh nicht filmen, weil zu viele Leute im Weg rumlatschen würden - wo er recht hat. Ausserdem ist das mit den Blitzen während dem Filmen so eine Sache. Das führt später bei der Verarbeitung des Filmmaterials zu Schwierigkeiten und da ist das Einfügen der Bilder deutlich leichter. Ich werde aber trotzdem bereits "geschniegelt" sein, denn sie erbitten "elegant" und das können sie haben mal sehen, ob Thomas dann nach kommt. Was halt ist, ist, dass wir dann länger warten müssen, bis wir essen dürfen, da wir ja aufgrund des entstandenen Tischmangels in eine zweite Sitzung müssen, die um 20:15 Uhr anfängt. Macht nichts. Ich werde die Zeit schon rum bekommen.

Schön, gerade haben sie über die Bordlautsprecher bekannt gegeben, dass es morgen wieder 1h "mehr", bzw. zurück gibt, so können wir etwas länger schlafen und die Ankunft in Jalta ist erst für Mittag geplant.

Ich bin dann in die Kabine und hab mich für den Fototermin schon mal in Schale geworfen… Thomas hat noch Schlaf nachgeholt… Das Fotoprogramm mit dem Buffet hat wunderbar geklappt, ich konnte wirklich in aller Ruhe fotografieren. Es waren zwar noch immer genügend Leute da, aber irgendwie scheinen die ganzen anderen Personen bereits  mit der ersten Gruppe gekommen zu sein. Jedenfalls konnte ich richtig schöne Bilder machen. Ich war direkt beeindruckt.
unser Tischkellner IMade und sein "Piccolo" Neil
(3.+2. von rechts)


einer der Maitre, den wir auch immer am Lido-Buffet sehen, zusammen mit Kellnern

und ab 18:12 Uhr bekam ich draussen noch diesen Sonnenuntergang vor die Linse....
18:18 Uhr war's schon rum...

Um 19:00 Uhr bin ich dann nochmal in die Kabine, um auch Thomas aus dem Bett zu holen, dass er sich noch richten kann.

Um 20:15 Uhr waren wir dann pünktlich an unserem neu zugeteilten Tisch für diesen  einen Abend, Nr. 153. Wir hatten für diesen Abend kompletten Self-Service, ausser halt Getränke oder Besteck nachlegen usw. Aber das Essen vom Buffet war lecker. Ich hab mir eine Lobsterhälfte gegönnt und zum Nachtisch dann Vanilleeis mit  geköchelter Ananas und Schokososse drüber.. Hmm und das frisch vom Buffet… Lecker.

Wir waren jedenfalls ziemlich "alle" (wiedermal) und sind dann nach unserem Gut-Nacht-Trunk im Wintergarten ziemlich schnell ins Bett, um zu unserem benötigten Schlaf zu kommen.

Jalta - Schwalbennest und Livadia-Palast 21.10.2009
Wir liessen uns vom "fröhlichen Bordwecker" um 07:30 wecken und sind dann wohl oder übel gegen 08:00 aufgestanden, um in aller Ruhe am Lido-Deck bei "feuchten" (70% Luftfeuchtigkeit) und ca. 20°C frühstücken zu können, denn wir müssen um 12:00 bereits zu Mittag essen, um für unsere Tour "Jalta, Schwalbennest und Livadia-Palast" um 13:35 an der Atlantik Lounge für ein Buskärtchen parat zu stehen.

Unser Frühstück wurde durch unsere "blinden Passagiere" am Lido-Buffet sehr bereichert. Wir hatten viel Freude an den schlussendlich insgesamt 10 Piepmätzen, die minütlich zutraulicher wurden, da sie auch von diversen Gästen angefüttert wurden (was ich allerdings nicht befürwortet habe !). Daher hab ich auch so gute Fotos machen können…

Wir haben die Tierle wohl schon von Istanbul "mitgebracht". Es fliegt seither nachts immer ein Schwarm Vögel im Licht der hell erleuchteten Promenandendecks, sowie auch im Windschatten des Schiffes neben uns her.

Um 10:00 sind wir ins Kino, um "Reise mit der Albatros nach Grönland - Doku der Reise Ende August 2008" zu sehen. Das war sehr interessant für uns, denn wir haben diese Reise - zwar nicht mit der Albatros - nächsten Sommer (01.-21.08.2010) vor. Interessiert haben wir uns für diese Reise aufgrund eines tollen Berichtes einer Internet-Forums-Kollegin, die eben diese Reise mit der Albatros gemacht hatte. Und jetzt konnten wir das als Doku-Film sehen, wo auch der Kapitän interviewt wurde usw. Waren klasse 45 min. voller Eindrücke.

11:15 ging dann der Vortrag "Positiv denken und die resultierenden Erfolge" los, den Thomas auch besuchen wollte. Wir haben ihn uns in der Casablanca-Bar angehört. War noch ganz interessant, wir haben zwar viel bekanntes gehört, aber der Mann hat das ganz ordentlich rüber gebracht und erreicht, was er wollte… Die Leute haben sich sehr für seine Bücher, die er zudem noch zum Kauf angeboten hat, interessiert. Bin gespannt, wie viele davon er verkaufen konnte. Na ja, jedenfalls hat der gute Mann von der Reiseleitung leider 5 Minuten zu früh mit den Durchsagen über die Bordlautsprecher betr. Jalta und den Delfinen vor unserem Schiff, sowie der Geschichte zu Jalta angefangen… obwohl bekannt war, dass noch Vorträge laufen… Na ja, ich denke, der dürfte kurzfristig Ärger bekommen haben, denn der Vortragende Herr konnte seinen Vortrag nicht ordnungsgemäss und korrekt abschliessen, da die Lautsprecherdurchsagen doch recht laut waren…

Als die Veranstaltung offiziell für beendet erklärt war, sind wir dann auch raus an Deck, um das Einlaufen in Jalta zu beobachten.
hier ist tatsächlich mittig genau das "Schwalbennest" drauf!
Hab's auch erst später auf dem Laptop gesehen...

Um kurz nach 12:00 sind wir ans Lido-Buffet, um uns mit dem Mittagsmahl einzudecken. Heute gab's draussen gegrillten Lachs - und nicht viel später fiel mir auf, warum das heute so "edel Futter" war…

die russischen Offiziere der Hafenbehörde kamen und deckten sich mit einer grossen Portion Lachs ein und verdrückten sich an einen Tisch, der nicht vollgeregnet wurde, da des gerade etwas heftiger begonnen hatte, zu regnen, bzw. grosse Tropfen vom Himmel fielen.

Wir waren rechtzeitig zum Treffpunkt an der Atlantic-Lounge, bekamen diesmal Bus Nr. 15 (es wurden hier 16 Busse für die Touren parat gestellt). Es ging wieder sehr flott und innert 5 Minuten waren wir an der Passkontrolle im Hafengebäude, bekamen einen "Beweisstempel" in unseren Pass, diesen wieder zurück und konnten ohne weiteres zum Bus gehen.  Auch dieser Bus war nicht ganz voll belegt und wir hatten die bequeme Version ganz hinten auf der Rücksitzbank wieder ganz für uns alleine. Toll!

Die Fahrt führte uns durch Jalta, entlang der Küste über die "Schwiegermutter-Zungen"-Strasse (wegen den scharfen Kurven) zum Schwalbennest, bzw. gegenüber des Felsens, wo wir einen Fotostopp einlegten. Es war eine ganze Zeile voll mit Kaffees, Souvenirkiosken usw., zwischen denen wir an verschiedenen Punkten eine wunderschöne Aussicht auf das mittlerweile italienische Edelrestaurant an der Klippe des Felsens gegenüber hatten. Gegen Ende unserer 30 min. Aufenthalt, die wir zur Verfügung hatten, kam tatsächlich noch die Sonne kurz raus, und das Schwalbennest wurde schön zart angestrahlt und es gab somit noch ein schönes "Postkartenfoto" zur Erinnerung ! Es hatte übrigens auch mit dem Regen schon aufgehört, seit wir aus dem Schiff sind, um zum Bus zu gelangen.

Der nächste Stopp war der weisse Livadia-Palast, der wunderschön gelegen ist, toll erhalten und sehr gepflegt. Hier wurde die Jalta-Konferenz zwischen Stalin, Roosevelt & Churchill 1945 abgehalten. Zudem war es der Sommerpalast des Zaren Nikolaus II, der allerdings leider nur 2 Jahre etwas davon hatte, da bald die russische Revolution die Existenz der gesamten Zarenfamilie beenden sollte.

Wir bekamen auch hier eine sehr ausführliche Führung mit Erklärung und Einblick in viele Räumlichkeiten des Palastes. Wir hatten mit unserer Tourguide wieder sehr viel Glück. Sie sprach ein "putziges" Deutsch, war aber sehr gut, höflich und wusste uns viel zu erklären.
da zieht das nächste "Wetter" auf...


Wir kamen zurück zum Hafen, wo kein einziger "Offizieller" unseren Pass mehr sehen wollte und so sind wir dann zum Schiff - ich habe die Gelegenheit und den günstigen Blickwinkel genutzt, um das Schiff mal vom Bug her zu fotografieren. Ausserdem haben Thomas und ich auch die Gelegenheit genutzt, endlich mal von aussen zu zeigen, wo die 2 Gucklöcher unserer Kabine sind… Ist noch ganz lustig gewesen. Als ich rein ging, schickte ich Thomas mit der Videokamera raus und er filmte dann auch die Kabine, allerdings war's hier dann durch zusätzliches Licht anschalten im Raum noch besser zu sehen gewesen - die Kabine und die Person drin.
was die zwei unterhalb von Thomas wohl diskutieren?
 

Wir setzten uns wieder in den Wintergarten, mit Laptop "bewaffnet" und haben zudem Fotos und Filmsequenzen des heutigen Tages evaluiert. War wieder eine gute Ausbeute. Das Schiff legte pünktlich ab, und wir mussten wiedermal feststellen: wir hatten total Glück mit dem Wetter, denn es begann grad mal wieder zünftig zu regnen… Übrigens: die Vögele waren nicht mehr am Lido-Deck zu sehen. Ggf. haben sie in Jalta eine neue Heimat gefunden.

Um 19:00 gab's Abendessen im Restaurant - wieder sehr lecker und um 21:00 ist Thomas nochmal ins Kino "Panzerkreuzer Potemkin". War wohl ein Stummfilm mit Musik und Untertiteln. War ein bisschen viel Propaganda, aber auch interessant gemacht. Ich war in der Zwischenzeit in Bibliothek und später, als dann endlich Platz an einer Steckdose war, im Wintergarten gesessen, um den Tagesbericht zu schreiben und die Bilder vom Tag nochmals anzusehen.

Es gibt immer mehr Interessierte, die auch mal fragen: wie sind die Fotos geworden und wenn ich ihnen die Bilder auf dem Laptop-Schirm zeige, sind sie ganz glücklich. Nach dem Tagebuch hat sich noch keiner getraut zu fragen. Allerdings bekomme ich immer wieder vom Kommunikationstrainer hier auf dem Schiff, der auch einige Vorträge hält, Komplimente, weil ich so eisern dran bleib. Warum auch nicht? Alles im Nachhinein ist schwierig, da sonst so viel vergessen gehen könnte.

Nun ist dieser Tag auch schon rum und das Bett ruft wiedermal laut und deutlich. Im Hintergrund wird in Harry's Bar Karaoke gesungen, aber heftig und zum Teil richtig gut - die Stimmung ist grandios.

Odessa - Rundfahrt 22.10.2009

Um 07:30 wecken mit dem "fröhlichen Bordwecker" und dann eine Aussicht auf das heutige Wetter… ein Traum von einem Sonnenaufgang!

So lernen wir die Bullaugen unserer Kabine schätzen. Dennoch bleiben wir noch liegen, bis der "fröhliche Bordwecker" um 08:00 fertig ist. Es tut zu gut, noch etwas liegen zu bleiben und den Tag ohne Stress beginnen zu können.

Wir sind wieder eine gute Stunde zu früh (im Verhältnis zum Tagesprogramm) in unserem heutigen Zielhafen angekommen.

Als wir um 09:30 am Lido-Deck beim Frühstück sassen, war die klare Sonne noch nicht wirklich "einheizend". Wir hatten grad mal 13°C. Da war ich dann doch wieder froh um die wattierte Weste und Thomas holte sich nach dem Frühstück noch sein Sweatshirt, um nicht zu kalt zu haben - mir brachte er noch den wollenen Foulard mit, denn der tat die erste Stunde auch noch gut. Allerdings nur in Verbindung mit der Sonnenbrille, denn die brauchte es wirklich.

Um 10:00 war bereits die Freigabe des Schiffes für Individual-Landgänge (auch hier allerdings nur mit Reisepass). Wir zogen es vor, nur nachher mit der gebuchten Tour das Schiff zu verlassen und haben uns in der Sonne am Lido-Deck aufgewärmt und die frische Luft genossen. Und zudem grad einen guten Tisch für's Mittagessen gesichert, denn der Betrieb wurde schon wieder zünftig - kein Wunder bei dem guten Wetter. Wir haben wirklich sowas von Glück… Es hatte wohl die vergangenen zwei Tage nur geregnet. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich mir -wiedermal- die Birne verkokelt hab… Die Sonne war zwar mit der recht kühlen Luft doch bald so intensiv, dass ich nicht gemerkt habe, wie ich einen Sonnenbrand bekomme. Vor unserem Termin für den Ausflug hab ich in der Kabine zwar die Steppweste  abgelegt, aber auch das Gesicht nochmal eingeschmiert und mir einen Kopfschutz angezogen (so ein Kopftuch mit Gummi und Schild für die Augen), dass die Stirn etwas Ruhe bekommt. Allerdings war der Schutz der Sonnenbrille bereits in Form von helleren Flecken deutlich im Rot des restlichen Gesichtes zu erkennen… Na ja, dann halt mit Maske für den restlichen Tag.

Punkt 13:20 waren wir an der Atlantic-Lounge für roten Farbcode-Punkt auf der Bordkarte für den Landausflug ohne Abendprogramm. Wir hoffen, trotzdem noch etwas von der frisch renovierten Oper von Odessa sehen zu dürfen, auch ohne eine Veranstaltung besuchen zu müssen. Es war schon recht leer, die meisten waren schon weg oder dürfen erst später gehen. Wir bekommen Bus Nr. 10 und sind dann - nach kurzer Sichtkontrolle der Pässe (wir mussten die Seite mit dem Stempel von Jalta vorzeigen) vor der Gangway - nach dem scannen unserer Bordausweise zum Bus und haben unsere Tour Guide für diesen Tag Larisa getroffen.

Es gab erst eine Fahrt durch die grossen Haupt-Strassen (6 Stück sind's insgesamt) von Odessa, wo jede der langen Strassen mit anderen Bäumen zur Alee bepflanzt ist. So ist das - trotz dem vielen Autoverkehr - doch immer noch ein bisschen eine "grüne Lunge".

Unser erster Halt war der Schewtschenko-Park mit dem Denkmal des unbekannten Matrosen. Larisa gab uns einiges an Informationen, dass hier für 1 Tag im Leben nur die besten Schüler der über 100 Hochschulen, in Uniform Wache halten dürfen. Sie müssen das nicht, aber es ist für sie eine grosse Ehre, das zu tun.

Die Fahrt geht weiter durch Odessa und die Stadtteile und führt uns u.a. vorbei am Denkmal und kleinen Museum des Alexander Puschkin (im Vorbeifahren vom Bus aus gesehen) zum Denkmal der Katharina II Dort steigen wir aus und weiter geht's zu Fuss entlang prachtvoll renovierter Fassaden zum Denkmal des Herrn Richelieu mit Blick auf die Potjomkin-Freitreppe und vor allen Dingen einen tollen Ausblick auf die Albatros im Hafen von Odessa.

Weiter geht's zu Fuss entlang des Primorsky Boulevard (oder auch Kuschel-Meile - wegen der vielen Liebespärchen auf den Bänken entlang der Grünanlagen)

zum Rathaus, wo wir direkt das halbstunden-Glockenspiel mitbekommen. Ist ganz nett und melodisch. Zur vollen Stunde gibt's allerdings die längere Version des Liedes. Auch das Rathaus ist sehr schön renoviert und erstrahlt mit dem tollen Wetter in voller Pracht.
hier finden wir ein paar "Bekannte"
 

Das Highlight dieses Ausfluges ist: das Opernhaus von Odessa, welches ebenfalls frisch renoviert ist und wunderschön dasteht. Leider bekommen wir nicht die Möglichkeit, hineinzuschauen, aber immerhin dürfen wir das Gebäude von zwei verschiedenen Seiten ansehen und hinreichend fotografieren. Auch hier dient die milde Nachmittagssonne fantastisch als Lichtquelle.
Das Hotel links davon ist auch nicht "ohne"

Mit dem Bus geht's weiter zum nächsten Halt, eine "unterirdische" Kirche, d.h. der Gebetsraum unter einer orthodoxen Kirche, die gerade renoviert wird. Ein Traum von russischen Ikonen und schönen Deckenmalereien. Gottseidank dürfen wir fotografieren - doch sind auch einige Leute da, die beten, so versuchen wir, diese Personen respektvoll zu umgehen.

Der letzte Halt ist in einem ehemaligen Stadtpalast, heute Kunstgalerie, eine Sammlung schöner russischer und ukrainischer Gemälde. Larisa führt uns durch diese Galerie und erklärt uns die wichtigsten Teile dieser Sammlung. Die Malereien sind wunderbar detailliert und fein gemalt. Allerdings war hier absolutes Foto-+ Film-Verbot, was wir durchaus verstehen konnten, da ja die Farben sonst leiden würden und das Museum keine Bücher + Karten verkaufen würde.

Ein doch ordentlich langer Ausflug geht zu Ende und wir werden wieder ans Schiff zurück gebracht. Nicht mehr lange und wir bekommen unser Abendessen serviert.

Später wollen Thomas und ich nochmal mit dem Stativ an Deck, um Odessa bei Nachtbeleuchtung "einzufangen" bin gespannt, ob's genau so gut, wie in Istanbul funktionieren wird.

Da das Schiff erst um 23:00 ablegen wird, haben wir noch genügend Zeit nach dem Abendessen, um doch noch mit dem Stativ ein ruhig liegendes Schiff als Fotografierbasis zu nutzen. Es ist klasse.
Wir haben quasi leere Decks für uns und können die zum Teil wechselnden Lichtfarbspiele der Beleuchtungen einiger Gebäude, sowie die bunte Beleuchtung der Promenade, die in den Bäumen mittels vieler kleiner Lämpchen erzeugt wird, einfangen und noch einiges mehr.
und im Gebäude gegenüber:


Wieder ging ein Tag voller Eindrücke bei schönem aber doch recht frischem Wetter zu Ende.